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Konsumlaune erwacht allmählich wieder

Die Deutsche blicken wieder optimistischer in die Zukunft, die persönlichen Kontakte werden langsam wieder hochgefahren, Hygienemaßnahmen gehören zur neuen Selbstverständlichkeit und die Eröffnung der Geschäfte sorgt für Kaufimpulse bei Bekleidung und Schuhen: Das sind einige der Ergebnisse aus der Studienreihe „Markenkommunikation in Zeiten von Corona“, in der die Hamburger Agentur Pilot auch in der zehnten Welle die veränderten Einstellungen der Deutschen während der Coronakrise untersucht hat.

47 Prozent der Deutschen sind demnach aktuell der Meinung, „dass sich die Lage schnell wieder normalisiert”. Damit hat sich dieser Wert innerhalb von fünf Wochen um 10 Prozentpunkte verbessert. Viele genießen die neue Freiheit allerdings noch mit einer gewissen Zurückhaltung: Ein Viertel fühlt eine starke Verunsicherung darüber, wie die nächsten Wochen und Monate verlaufen werden. Trotz neu gewonnener Bewegungsfreiheit beschäftigt 28 Prozent der geringere persönliche Kontakt zu Familie und Freunden stark. Dabei sorgen sich aber auch 23 Prozent sehr, dass sie eine nahestehende Person mit dem Corona-Virus infizieren könnten.

20 Prozent der Befragten machen sich große Sorgen um die persönliche finanzielle Situation und 13 Prozent befürchten, dass ihre Kinder in der Schule den Anschluss verlieren könnten.

39 Prozent der Befragten besuchen noch immer gar keine Restaurants, 15 Prozent scheuen Termine beim Friseur, Arzt oder ähnliche Unternehmungen. Auf Treffen mit Freunden oder Bekannten verzichten 18 Prozent, 16 Prozent besuchen ihre Angehörigen derzeit nicht. Damit zeigt sich, dass der Alltag der Deutschen noch immer von der Pandemie beeinflusst ist: Die gewohnte Normalität in punkto Freizeitverhalten und Mobilität noch nicht wieder eingestellt.

Trotz aller Vorsicht zeigt sich indes der wachsende Wunsch, die schützende Quarantänesituation zu verlassen: Im Vergleich zu Mitte März, als der Lockdown eingeleitet wurde, werden die sozialen Kontakte allmählich wieder hochgefahren. 53 Prozent gaben in der letzten Mai-Woche zwar an, auch jetzt noch auf soziale Kontakte zu verzichten. Im Vergleich dazu waren dies in der Kalenderwoche 12 mit 63 Prozent noch deutlich mehr Menschen. Persönliche Begegnungen auf beruflicher Ebene scheuen noch immer 22 Prozent (KW 12: 30 Prozent). Freizeitaktivitäten mit anderen Menschen meiden derzeit 58 Prozent der Befragten (KW 12: 70 Prozent).

Hygienemaßnahmen finden dabei ein hohes Maß an Zustimmung und werden nach Aussagen der Interviewten auch diszipliniert befolgt. Stark zugenommen hat die Bereitschaft, einen Mundschutz zu tragen: von 4 Prozent Mitte März auf aktuell 75 Prozent. Auch verzichten inzwischen über 80 Prozent der Deutschen auf das gewohnte Händeschütteln und über 70 Prozent befolgen die Husten- und Niesetikette.

Ausgabebereitschaft pendelt sich langsam wieder ein

Neben der Gesundheit liegt der Hauptaspekt bei der Bewältigung der Coronakrise auf der wirtschaftlichen Entwicklung. Zwar hatte der Einzelhandel im Lockdown-Monat April starke Einbußen zu verzeichnen, dennoch spiegelt der Pilot-Radar wider, dass sich die Ausgabebereitschaft der Deutschen im Vergleich zum Beginn der Krise tendenziell positiv entwickelt. Der Anteil der Befragten, die weniger Geld ausgeben als vor Corona, ist um 9 Prozentpunkte auf 36 Prozent gesunken, im Gegenzug stieg der Anteil derjenigen, die genauso viel konsumieren (KW 22: 59 Prozent; KW 13: 50 Prozent).

Dabei hat die Öffnung der Geschäfte vor allem für Konsumimpulse bei Bekleidung und Schuhen gesorgt, wo die Kaufabsicht um 14 Prozentpunkte gegenüber Mitte März gestiegen ist (KW 22: 55 Prozent). Auch geplante Anschaffungen werden nun deutlich weniger verschoben, was beispielsweise auf Möbel oder Outdoor-Artikel zutrifft. Eine zunehmende Normalisierung des Kaufverhaltens zeigt sich zudem bei Produkten des täglichen Bedarfs. Hier wird der Trend zur Bevorratung und „stay@home”-Konsum – beispielsweise von Tiefkühlpizzen, haltbarer Milch oder aufbackbaren Brötchen – merklich zurückgefahren.




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tor 08.06.2020