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Mittelstand: Wie digitale Vorreiter die Transformation vorantreiben

Mittelständische Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad erwirtschaften bereits jeden vierten Euro aus digitaler Wertschöpfung. Das zeigt die empirische Untersuchung Digitale Vorreiter im Mittelstand – die Quellen der Digitalen Dividende von Mind Digital, der Rheinischen Fachhochschule Köln und der Digitalberatung Convidera. Dafür wurden aus den Top-1.000-Mittelstandsunternehmen mittels eines Reifegradchecks die digitalen Vorreiter identifiziert. Sie schaffen es überwiegend mithilfe externer Digitalisierungsteams, die Stärken ihres Kerngeschäfts mit digitalen Innovationsmodellen zu verbinden. Diese Innovationseinheiten konnten ihren Wert in den letzten zwölf Monaten mehr als verdoppeln.

Je höher der digitale Reifegrad eines Unternehmens, desto höher fällt auch der Wertbeitrag aus, den die digitalen Innovationseinheiten erwirtschaften. Es besteht also eine eindeutige, messbar positive Korrelation zwischen der Innovationsfähigkeit und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Entsprechend wendet bereits ein Drittel der Studienteilnehmer mehr als 50 Prozent des gesamten Innovationsbudgets für Digitalisierungsmaßnahmen auf.

Innovationsmodelle für den Mittelstand

86 Prozent der digitalen Vorreiter unterscheiden nicht zwischen internen und externen Digitalisierungsmaßnahmen. Stattdessen arbeiten sie in einer Art Tandemstruktur: In den produktionsnahen Bereichen operieren sogenannte Operational Excellence Teams und parallel dazu kümmern sich Customer Experience Teams darum, Innovationen umzusetzen, die dem Kunden neue, relevante Erlebnisse liefern sollen.

Jeder dritte digitale Vorreiter setzt auf Innovationen aus der Schmiede externer Digitalisierungseinheiten („Innovation Hubs“), um das Geschäftsmodell digital zu transformieren. Die so gewährleistete Distanz zum Tagesgeschäft ermöglicht einen stärkeren Fokus auf Innovationen und Wissenstransfer, eine schnelle Time-to-Market und den gezielten Aufbau von Business Ökosystemen, schreiben die Studienautoren. Die Zufriedenheit mit den Innovationserfolgen ist in den Innovation Hubs am höchsten. 20 Prozent der Unternehmen ergänzen diese Innovationsmaßnahmen um Wagniskapital-Investitionen („Corporate Venturing“), um neue Geschäftschancen abseits des Kerngeschäfts zu erschließen. Innovation Hubs und Coporate Venturing liefern lauden höchsten Wertbeitrag, bzw. den schnellsten Wertzuwachs.

Strategisches Innovationsmanagement: So priorisiert der Mittelstand

54 Prozent der befragten Unternehmen investieren in Maßnahmen, die in den nächsten zwölf Monaten wirksam werden. Top-Prioritäten sind dabei digitale Marktplätze, Kunden- und Buchungsportale sowie die Optimierung von Prozessen. Die digitale Weiterentwicklung des Geschäftsmodells steht mit durchschnittlich 30 Prozent im Mittelpunkt der meisten strategischen Wachstumsinitiativen, die innerhalb der nächsten zwölf bis 36 Monate ihre Wirkung entfalten sollen. Prioritäten sind vor allem digitale Services, um neue Marktsegmente anzugehen, die sich ohne Digitalisierung nicht lohnen würden. Mittelständler investieren 16 Prozent ihrer Mittel in die Erkundung neuer Geschäftsfelder, wie Innovation Scouting, das aus der Unternehmensentwicklung heraus getrieben wird.

Mindestinvestment für ein erfolgreiches Innovationsteam sind 1 Millionen Euro pro Jahr bzw. 30 Prozent des gesamten Investitionsbudgets.

Der Studienbericht steht hier zur Verfügung.

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vg 02.07.2020