Daimler weitet den Kampf gegen Produktfälschungen aus
Weltweit nimmt der Handel mit gefälschten Ersatzteilen zu: Nach Schätzungen der OECD beläuft sich das gesamte Handelsvolumen von Produktpiraten auf jährlich 509 Milliarden US-Dollar – Tendenz steigend. Das betrifft insbesondere auch die Automobilindustrie. Die Daimler AG verstätrt dabei ihre Anstrengungen. konsequent gegen die Fälscher und arbeitet dabei eng mit den zuständigen Behörden wie etwa dem Zoll zusammen. „Im Jahr 2019 haben wir über 520 behördliche Razzien initiiert, unterstützt und begleitet. Insgesamt wurden über 1,6 Millionen Fälschungen von Daimler-Produkten beschlagnahmt. In vielen Fällen handelte es sich dabei um sicherheitsrelevante Ersatzteile, etwa Bremsscheiben, Räder oder Windschutzscheiben“, so Renata Jungo Brüngger, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG, verantwortlich für Integrität und Recht.
Produktfälschungen seien für Laien optisch oft kaum von Originalteilen zu unterscheiden, qualitativ aber meist minderwertig und verfehlten gesetzliche Mindestvorgaben. Sie stellten deshalb ein erhebliches Risiko für die Gesundheit und Sicherheit der Kunden dar. Brüngger: „Markenschutz ist Kundenschutz: Die Sicherheit unserer Kunden steht für uns an erster Stelle. Wir fahren gegenüber Fälschern eine Nulltoleranz-Strategie. Deshalb haben wir einen eigenen Bereich aufgebaut, um Fälschern das Handwerk zu legen.“
Der Bereich Intellectual Property Enforcement sei global aufgestellt und eng vernetzt mit den Zoll- und Strafverfolgungsbehörden. Die Markenschutz-Strategie umfasse die drei Säulen „Aufspüren, Angreifen und Vorbeugen“. Die Markenschützer prüfen laut Dainmler weltweit verdächtige Angebote auf Online-Plattformen oder Messen und spüren damit Fälscher auf. Typische Alarmsignale seien ein auffällig niedriger Preis, Auffälligkeiten in der Produktqualität oder der Verkauf über dubiose Online-Quellen.
Ziel der weltweiten Razzien mit lokalen Behörden seien die großen Fälscher-Netzwerke und die Zerschlagung ihrer Produktions- und Vertriebsstrukturen. Weitere Maßnahmen seien strafrechtliche Verfahren oder Klagen auf Unterlassung, Auskunft und Schadensersatz. Auch bei der Prävention arbeiten die Markenschützer eng mit Zoll und Polizei zusammen: In Trainings und mit Informationsmaterial wollen sie für die Sicherheitsrisiken sensibilisieren und unterstützen bei der Unterscheidung von Originalen und Fälschungen.
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