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Profitiert der Onlinehandel nur kurzfristig von der Corona-Krise?

Online- oder Offline-Shopping, das ist häufig die Frage (Quelle: Trendmonitor Deutschland, Juli 2020, Nordlight Research)
Online- oder Offline-Shopping, das ist häufig die Frage (Quelle: Trendmonitor Deutschland, Juli 2020, Nordlight Research)

Aktuell kaufen fast drei Viertel (72%) der Verbraucher in Deutschland mindestens einmal pro Monat online ein (Vorkrisenniveau Ende 2019: 67%), davon 22 Prozent mindestens einmal pro Woche (Vorkrisenniveau: 21%). Besonders onlineaffin beim Shoppen zeigen sich dabei die 30-49-Jährigen, Familien mit Kindern sowie generell innovationsfreudige Verbraucher. Elf Prozent der Verbraucher geben zudem an, bestimmte Konsumgüter aktuell bewusst online einzukaufen, obwohl sie diese früher im Laden eingekauft haben bzw. dies auch jetzt wieder tun könnten.

Das geht aus der aktuelle Ausgabe des "Trendmonitor Deutschland" des Marktforschungsinstituts Nordlight Research zum Schwerpunktthema "Online-Shopping und klassischer Einkauf in Corona-Zeiten: Präferenzen, Trends und Potenziale" hervor. Dafür wurden 1.060 Bundesbürger ab 14 Jahren aus Haushalten mit Internetzugang Ende 2019 und erneut Anfang Juni 2020 (also vor Corona und nach dem Corona-Lockdown) repräsentativ zu ihrem Einkaufsverhalten und zu den präferierten Einkaufskanälen (online vs. stationär) befragt.

Trotz des derzeit hohen Zuspruchs beim Online-Handel: In der Zukunftsprojektion der Studie zeigt sich im Vergleich zum Vorkrisenniveau kein speziell kriseninduzierter Zuwachs für den Online-Handel. Unverändert beabsichtigt rund jeder fünfte Verbraucher (21%; Vorkrisenniveau: 22%) zukünftig noch etwas häufiger online einzukaufen statt in klassischen Geschäften. Demgegenüber wollen 18 Prozent (Vorkrisenniveau: 16%) ihre Onlinekäufe eher reduzieren und in Zukunft wieder häufiger im stationären Einzelhandel einkaufen. Die Mehrheit der Verbraucher (54%) gibt an, aktuell weder häufiger noch seltener online einzukaufen als vor ein oder zwei Jahren.

Corona drückt weiter auf die Konsumlaune

Für den Onlinehandel wie für den stationären Handel gilt nach Wiederöffnung der Geschäfte gleichermaßen: Rund jeder fünfte Bundesbürger (19%) gibt beim Shoppen aktuell bewusst weniger Geld aus als normalerweise. Dies gilt insbesondere für Familien mit Kindern (24%) und für Haushalte mit unter 1.500 Euro Nettoeinkommen (22%). Zurückgestellt werden insbesondere geplante größere Anschaffungen (20%).

Ein Drittel der Bundesbürger (33%) gibt an, im Haushalt aktuell weniger Einkommen zur Verfügung zu haben als vor dem Ausbruch der Corona-Krise; davon acht Prozent in einem Umfang über 30 Prozent. Aber immerhin zehn Prozent der Verbraucher wollen sich - über alle Einkommensklassen hinweg - in der kommenden Zeit ganz bewusst wieder etwas gönnen und leisten; allen voran jüngere Menschen (14%).

Zwei Drittel der Bundesbürger (66%) geben an, dass ihnen das Shoppen im stationären Einzelhandel aktuell zumindest etwas weniger Spaß als vor Corona (zum Vergleich: beim Online-Shopping ist dies nur zu 14 Prozent der Fall). Die Mehrheit der Verbraucher (59%) stört dabei insbesondere das verpflichtende Tragen einer Maske; 45 Prozent sagen, dass sie wegen der Maskenpflicht weniger häufig in Geschäften einkaufen.

Lediglich 23 Prozent der Bundesbürger geben an, dass sich ihr Einkaufverhalten nach Wiederöffnung der Geschäfte bereits wieder weitgehend normalisiert hat. Ein Viertel der Verbraucher (25%) zeigt sich zugleich ausdrücklich froh darüber, wieder in stationären Geschäften einkaufen zu können. Große Angst, sich dort mit Covid-19 anzustecken, haben lediglich 13 Prozent. 31 Prozent der Bundesbürger fühlen sich durch das Tragen einer Maske beim Einkaufen ausdrücklich sicherer.

Diese Waren werden am häufigsten online eingekauft

Besonders häufig und bevorzugt online eingekauft werden von den Verbrauchern aktuell vor allem Kleidung und Schuhe (48%; gegenüber Ende 2019 unverändert), Bücher und Hörbücher (37%; +7). Medikamente (32%; +6) sowie Elektronik-Kleingeräte und Computer (30%; -1). Lebensmittel (Trocken- oder Frischeprodukte) werden absolut betrachtet nach wie vor deutlich seltener online eingekauft, aktuell aber mit steigender Tendenz (6%; +2). Bahn- und Flugtickets (26%; -6) mussten im Vergleich zu 2019 den größten Einbruch im Online-Verkauf hinnehmen.

Zu den Produktgruppen, die viele Bundesbürger "fast nie" online einkaufen, zählen neben Lebensmitteln (71%) vor allem Pflanzen und Gartenbedarf (56%), Pflege- und Kosmetikprodukte (40%) sowie Medikamente, Möbel und Deko, Uhren, Schmuck und Accessoires und Heimwerker-, Kfz- und Fahrrad-Bedarf (alle 36%). Übergreifend sinkt der Anteil der Verbraucher, die bestimmte Produktsegmente nicht (auch) im Internet bestellen.




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(tor) 22.07.2020



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