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Familienbetriebe machen ländliche Räume erfolgreicher

Die Attraktivität des ländlichen Raums in Deutschland steigt und fällt offenbar auch mit den dort ansässigen Familienunternehmen. In ländlichen Regionen, in denen es viele Familienunternehmen gibt, nimmt die Einwohnerzahl zu und die Abwanderung junger Menschen ist geringer. Regionen mit vielen Familienunternehmen weisen außerdem einen größeren Wohlstand auf, haben höhere Ausbildungsquoten, niedrigere Arbeitslosenzahlen und sind innovativer.

Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die den Beitrag von Familienunternehmen für ländliche Räume untersucht. Sie wurde im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erstellt. Die Studie untersucht, wie 215 ländliche Landkreise in Bezug auf Bevölkerungsentwicklung, Innovation, Wohlstand, Arbeitslosigkeit, Ausbildung und kommunale Finanzen abschneiden. Zugleich wird erfasst, wie hoch der Anteil von Familienunternehmen ist. Um die Bedeutung von Familienunternehmen für eine Region besser untersuchen zu können, konzentrierten sich die Forscher auf größere Familienunternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern und auf relevante Branchen.

Familienunternehmen sind ein wesentlicher Stabilitätsfaktor für den ländlichen Raum

Familienunternehmen sind demnach ein entscheidender Faktor für die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land.
"Familienunternehmen sind ein Garant dafür, dass die Menschen abseits der Metropolen gut leben können. Sie festigen den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhalt und ermöglichen gleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land", sagt Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. "Gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland kann es nur mit starken Familienunternehmen geben."

In ausnahmslos allen untersuchten Kategorien schnitten Landkreise mit hohem Familienunternehmensanteil besser ab:

  • Die Arbeitslosenquote ist in stark von Familienunternehmen geprägten Landkreisen niedriger als in der Gruppe mit den geringsten Anteilen (2,8 Prozent vs. 5,5 Prozent). Diese Landkreise verzeichneten zudem in Zehnjahresfrist einen besonders starken Beschäftigungszuwachs (21 Prozent vs. 15 Prozent).
  • Die Ausbildungsquote steigt mit hoher Präsenz von Familienunternehmen: Die Ausbildungsquote beträgt in Regionen mit den höchsten Anteilen an Familienunternehmen 4,9 Prozent. In ländlichen Regionen mit wenigen Familienunternehmen sind es 3,7 Prozent.
  • Die Bevölkerungsentwicklung ist deutlich positiver. Während sich die Bevölkerung in den Räumen mit einem höheren Familienunternehmensanteil im Zeitraum von 2008 bis 2018 im Schnitt positiv entwickelt hat (+2 Prozent), ging die Bevölkerung in Regionen mit unterdurchschnittlichen Familienunternehmensanteil zurück (-2,6 Prozent). Den höchsten Zuwachs konnte der Kreis Erding (Bayern) verzeichnen (Bevölkerungsplus von elf Prozent), wo überdurchschnittliche viele Familienunternehmen ansässig sind. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Kreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) mit einem unterdurchschnittlichen Anteil an Familienunternehmen.
  • Regionen mit vielen Familienunternehmen sind innovativer. Im Schnitt vermelden ländliche Räume mit einem sehr hohen Familienunternehmensanteil fast dreimal so viele Patente je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (120 vs. 45 Anmeldungen). Auch der Anteil an Beschäftigten in den für Innovationen bedeutsamen mathematisch-naturwissenschaftlich geprägten MINT-Berufen ist höher (22,5 Prozent vs. 20 Prozent).
  • In Regionen mit einem besonders hohen Familienunternehmensanteil fällt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf mit durchschnittlich 33.200 Euro pro Kopf höher aus als in den Gruppen mit niedrigen Familienunternehmensanteilen (knapp 28.500 Euro pro Kopf). Die Kaufkraft ist umso höher, je stärker Landkreise von Familienunternehmen geprägt werden. Auch die Produktivität ist höher.
  • Die kommunalen Finanzen sind in Regionen mit höheren Familienunternehmensanteilen besser. Im Schnitt ist die Verschuldung der öffentlichen Hand in den beiden am stärksten von Familienunternehmen geprägten Gruppen um elf Prozent niedriger als in Räumen mit einem geringen Familienunternehmensanteil (1.200 Euro vs. 1355 Euro je Einwohner).

Hier finden Sie die Studie Die Bedeutung der Familienunternehmen für ländliche Räume.

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vg 31.08.2020