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New Work: Mehrheit fühlt sich im Homeoffice effizienter, vermisst aber Austausch mit Kollegen

Obwohl die Voraussetzungen vielerorts gegeben waren, wurde Homeoffice in Deutschland vor der Corona-Krise eher stiefmütterlich behandelt. Bei einem Viertel der Unternehmen war Homeoffice grundsätzlich nicht möglich. Nur bei einem Fünftel war Heimarbeit an mehr als drei Tagen pro Woche möglich. Das belegt die Studie Die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Home-Office der IUBH Internationalen Hochschule, für die 550 Personen befragt wurden – darunter 75 Geschäftsführer, 150 aus der mittleren Führungsebene und 325 fachliche Mitarbeiter.

New Work: Arbeitswelt akzeptiert Homeoffice als neues Normal

Als Homeoffice aufgrund der Hygienevorschriften für einen Großteil der Unternehmen unvermeidbar wurde, galt es, diese Regelungen anzupassen - mit positiven Effekten: 72 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass sie grundsätzlich gern von zuhause aus arbeiten und können sich vorstellen, auch in Zukunft mehr Gebrauch davon zu machen.

Als positiv nennen viele, dass im Homeoffice selbstbestimmteres (68 Prozent) und effizienteres (61 Prozent) Arbeiten sowie mehr Freizeit (57 Prozent), etwa durch den Wegfall des Arbeitsweges, möglich ist. Fast jeder zweite Befragte gibt an, sich seit der Arbeit im Homeoffice energiegeladener zu fühlen, mehr als 50 Prozent fühlen sich ausgeglichener. Ebenso viele geben an, weniger Geld auszugeben als vor der Pandemie, beispielsweise durch den Wegfall der Kantinenkosten.

Die Nachteile spielten eine vergleichsweise geringe Rolle für die Studienteilnehmer: So empfinden nur 15 Prozent, dass sie im Homeoffice weniger produktiv sind, während zehn Prozent die Ausstattung im heimischen Büro bemängeln, also das Fehlen von separaten Arbeitsbereichen, Arbeitsmöbeln und technischer Ausstattung. Immerhin ein Drittel der zehn Prozent, die den heimischen Arbeitsbereich bemängeln, nennt die Ablenkung als Hauptgrund für die Unzufriedenheit in den eigenen vier Wänden. Auch der soziale Austausch leidet für 60 Prozent aller befragten Teilnehmer durch das Homeoffice, wobei der Zusammenhalt und die Kommunikation innerhalb des Teams für den Großteil gleichgeblieben ist.

Führungskräfte: Zwei Drittel möchten ihren Mitarbeitern in Zukunft Homeoffice anbieten

Führungskräfte verstehen das Thema Homeoffice als größere Herausforderung als ihre Mitarbeiter: Den Eindruck, dass das dies Arbeitnehmer stärker belastet, haben 28 Prozent der befragten Führungskräfte. 60 Prozent sind der Meinung, dass die Krise sie vor besondere Herausforderungen stellt: Die Kommunikation zu den Mitarbeitern, aber auch zu den Kunden scheint ihnen deutlich erschwert. Dennoch möchten zwei Drittel der Führungskräfte ihren Mitarbeitern auch in Zukunft die Möglichkeit fürs Home-Office geben.

Mehr Akzeptanz und dadurch höherer Digitalisierungsgrad der Arbeitswelt

Mit Blick auf die Zukunft gehen 42 Prozent der Befragten davon aus, dass es nach der Corona-Pandemie mehr Homeoffice-Angebote als vor der Krise geben wird. 27 Prozent glauben, dass die Regelungen unverändert bleiben werden und 15 Prozent erwarten weniger Möglichkeiten, von zuhause aus zu arbeiten. Dem gegenüber gestellt wünschen sich vier von fünf Befragten, auch künftig zumindest gelegentlich zuhause zu arbeiten. Das betrifft auch mehr als die Hälfte der Befragten, die zuvor nicht im Home-Office gearbeitet hatten. Selbst für ein Recht auf Homeoffice sprechen sich über 46 Prozent der Studienteilnehmer aus.

Ein weiterer Vorteil des Homeoffice-Trends: 43 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie die Investitionen ihrer Unternehmen in die Digitalisierung vorantreibt. 39 Prozent geben an, dass bereits mehr Geld in digitale Geschäftsmodelle flossen.

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vg 31.08.2020