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#StopHateForProfit: Marken machen Druck und erwarten Antworten von Facebook

Die #StopHateForProfit-Kampagne und der Werbestopp, mit dem Marken zeitweise Facebook belegten, hat die Plattform unter Druck gesetzt. Der temporäre Werbeboykott dürfte Mark Zuckerberg zwar finanziell wenig gejuckt haben. Jedoch dürfte der Reputationsverlust deutlich schwerer wiegen als ein paar verlorene Werbedollar.

Unternehmen hinterfragen ihre Rolle auf den Plattformen

Doch was hat die Unternehmen eigentlich bewogen, an dem Boykott teilzunehmen? Der Beitritt zum Aktionsbündnis #StopHateForProfit sei ein wichtiger Bestandteil im Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung, erwidert darauf beispielsweise der Walldorfer Softwarekonzern SAP. "Für einen nachhaltigen Wandel müssen auch wir unsere Rolle auf Plattformen hinterfragen, die systematisch die Verbreitung von Hass und Rassismus fördern." Eine Ansicht, die man beim Sportartikelhersteller Adidas teilt: "Rassismus, Diskriminierung und Hasskommentare dürfen keinen Platz haben, weder in unserem Unternehmen noch in unserer Gesellschaft."

In eine ähnliche Richtung geht ein Statement des Hamburger Nivea-Herstellers Beiersdorf, der mitteilt: "Beiersdorf und seine Marken stehen für inklusive Vielfalt, Respekt, Vertrauen und Zusammenhalt. Wir erwarten, dass diese Werte von unseren Partnern unterstützt werden, und setzen uns aktiv für vertrauenswürdige, sichere Umfelder ein – innerhalb unseres Unternehmens, in den Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, sowie im digitalen Bereich."

Gemeinsam auf Missstände hinweisen

Ein Unternehmen, das vorerst weiter auf Facebook-Werbung verzichtet, ist die Outdoor-Marke Vaude. Manfred Meindl, der das internationale Marketing des süddeutschen Familienunternehmens leitet, sagt: "Wir sehen diese Aktion als eine einmalige Chance, durch einen weltweiten Schulterschluss von Unternehmen auf einen Missstand hinzuweisen und durch diesen Boykott etwas zu bewegen. Wenn wir das allein ohne diese Aktion machen, würde nichts passieren. Zusammen gibt es aber zumindest die Chance, ein Umdenken zu starten."

Doch was fordert er konkret von Facebook, Instagram, Twitter & Co.? "Soziale Medien haben heute unbestreitbar einen enormen Einfluss auf die öffentliche Meinung. Die Anbieter müssen sich ihrer Verantwortung als Teil der Gesellschaft stellen und ihre Nutzungsbedingungen konsequent umsetzen. Meinungsfreiheit ist wichtig, sollte aber nicht dazu führen, Gruppen von Menschen herabzusetzen, zu diskriminieren und die öffentliche Diskussion zu manipulieren."

Facebook muss Position beziehen

Auch der Energiekonzern Eon gehört zu den Unterstützern der #StopHateForProfit-Bewegung. "Wir sind überzeugt, dass wir die Herausforderungen unserer Gegenwart, allen voran den Klimawandel, nur gemeinschaftlich und im fairen Ringen um die besten Argumente lösen können", sagt Lars Rosumek, Senior Vice President Political Affairs & Group Communication, zur Begründung. "Ausgrenzung oder gar Hassrede haben da keinen Platz."

Man sehe die Plattformen, auf denen der Konzern kommuniziert, in der Verantwortung, klar Position zu zeigen und aktiv gegen Fehlentwicklungen vorzugehen. Zwar seien die Vorwürfe gegen das soziale Netzwerk nicht neu. "Und natürlich steht Facebook mit seinen zwei Milliarden Nutzern hier vor einer großen und komplexen Aufgabe, die nicht mit wenigen Handgriffen zu lösen ist und womöglich auch nicht immer zu 100 Prozent. Letztlich kommt es aber darauf an, ob das Unternehmen ausreichende Anstrengungen unternimmt, um das Problem in den Griff zu bekommen. Und da sehen wir Nachholpotenzial."

Den vollständigen Beitrag mit allen Statements in voller Länge lesen Sie in markenartikel 9/2020. Zur Bestellung geht es hier.



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vg 07.09.2020