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Aufsichtsräte bescheinigen sich selbst gutes Krisenmanagement

Die Corona-bedingten Herausforderungen sind auch in die Arbeit der deutschen Aufsichtsräte vorgedrungen, was sich in einem deutlich höheren Krisenbewusstsein der Mandatsträger zeigt. Zu dieser Einschätzung kommt zumindest die aktuelle Panel-Befragung der Zeitschrift 'Der Aufsichtsrat' in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Deloitte. Für die diesjährige Befragung waren 74 Aufsichtsratsmitglieder, die durch Mehrfachmandate insgesamt 220 Gesellschaften vertraten, zum Bereich „Krisenresilienz durch gute Corporate Governance?“ befragt worden.

Ein Großteil der befragten Mandatsträger (65%) ist von der Corona-Krise mittel bis stark betroffen. Es gibt aber mit knapp 18% ebenso viele stark Betroffene wie „Krisengewinnler“. Neben Personal- und Gesundheitsmaßnahmen (u.a. Einrichtung Homeoffice, Gesundheits-/Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter, Kurzarbeit) und den Themen Liquidität bzw. Liquiditätssicherung befassen sich die Aufsichtsräte vorrangig mit der Digitalisierung ihrer Arbeit und Kommunikation.

Nahezu 90% der befragten Aufsichtsräte sind mit ihrer bisherigen Krisenarbeit zufrieden bzw. sehr zufrieden. Vor allem die Begleitung bzw. Stärkung des Vorstands in offener, kompetenter und hochfrequenter Diskussion wurde als bedeutend und sehr positiv genannt. „Viele Aufsichtsräte verstehen sich in der Krise sowohl als organisatorische als auch als psychologische Begleitung des Vorstands“, kommentiert Prof. Dr. Dr. Manuel R. Theisen, geschäftsführender Herausgeber von „Der Aufsichtsrat“, die Ergebnisse. Ebenfalls das Prädikat „gut zu handhaben“ bekamen die Themen Digitalisierung der Aufsichtsratsarbeit, Reporting im Detail und in erhöhter Frequenz, Liquiditätssicherung und Finanzierungen.

Verändertes Rollenverständnis in der Krise

Gut die Hälfte der Befragten gab an, dass sich ihre Arbeitsweise „merklich“ verändert hat. Zudem sieht sich mehr als die Hälfte in der aktuellen Situation verstärkt in die Pflicht genommen. „Die schubartige Digitalisierung der Arbeitsorganisation hat erheblich dazu beigetragen, dass die Aufsichtsratsarbeit auch intensiver und effizienter geworden ist“, so Dr. Arno Probst, Leiter des Center for Corporate Governance bei Deloitte. „Aus den Befragungsergebnissen geht allerdings auch sehr deutlich hervor, dass die Aufsichtsratsarbeit ganzheitlich nicht Homeoffice-fähig ist.“ Eine große Mehrheit will dennoch die Vorzüge der digitalen Kommunikation in die Post-Krisenzeit mitnehmen.



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(tor) 17.11.2020



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tor 17.11.2020