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Recycling: "Weitere Steuern und Abgaben helfen nicht"


Franz-Olaf Kallerhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung von Procter&Gamble (P&G) in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Schwalbach am Taunus (Foto: P&G)

In Brüssel wurde im Juli 2020 von den Staats- und Regierungschefs eine sogenannte EU-Plastikabgabe als neue Eigenmittelquelle für den EU-Haushalt 2021 bis 2027 beschlossen. Ob, wie und wann diese letzten Endes auf die Hersteller umgelegt werden soll – wie dies bereits manche Politiker fordern –, ist noch nicht endgültig entschieden. Hinzu kommt die durch die Einwegkunststoffrichtlinie notwendig gewordene nationale Umsetzung von Vorgaben, durch die die Hersteller bestimmter Verpackungen und Produkte (etwa To-go-Verpackungen, Feuchttücher oder Zigarettenfilter) für die Reinigungskosten des Litterings und die Entsorgungskosten, die diese in öffentlichen Abfallbehältern verursachen, zur Kasse gebeten werden sollen.

Franz-Olaf Kallerhoff, Procter&Gamble, sagt, wie er diese Initiativen beurteilt, wieso eine undifferenzierte Plastiksteuer zu Fehlentwicklungen führen kann und warum ein verlässlicher und kalkulierbarer regulatorischer Rahmen für Unternehmen wichtig ist. Der Manager ist in Schwalbach am Taunus als Vorsitzender der Geschäftsführung bei Procter&Gamble (P&G) für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz zuständig sowie Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) in Osnabrück.

markenartikel: Wie beurteilen Sie Regelungsvorhaben wie die EU-Plastikabgabe und die Einwegkunststoffrichtlinie im Hinblick auf die finanziellen Belastungen, die damit auf manche Unternehmen zukommen würden?

Franz-Olaf Kallerhoff: Wir und viele andere führende Markenartikler haben uns im Rahmen europaweiter Selbstverpflichtungen sehr anspruchsvolle Ziele für die Vermeidung von Verpackung, für recycling-gerechte Verpackungen und für den vermehrten Einsatz von Rezyklaten gesetzt. Um die Versorgung mit Rezyklaten in ausreichender Menge und Qualität sicher zu stellen, sind erhebliche Investitionen notwendig. Ich befürchte, dass weitere Steuern und Abgaben uns diesem Ziel nicht näher bringen.

Inwieweit die Regelungsvorhaben im Verpackungsbereich im Zusammenspiel mit den bereits bestehenden ökologischen Lenkungsinstrumenten überhaupt sinnvoll sind, lesen Sie im vollständigen Interview in markenartikel 12/2020. Zur Bestellung geht es hier.



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vg 22.12.2020