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Innovationsführer in der Versicherungsbranche: Allianz, Ping An und Lemonade

Ein Großteil der Versicherungsbranche bemüht sich, das existierende Geschäftsmodell in Bezug auf Produkte und Services sowie Prozesse und Organisation bzw. auch über die bisherige Positionierung hinaus zu modernisieren. Doch sind systematische Investitionen in Innovation im Sinne eines Forschungs- und Entwicklungsbudgets noch nicht selbstverständlich. Das ist ein Ergebnis der EY Innovalue Innovation Studie der Managementberater EY, Hamburg.

Den einen Innovationsführer gibt es nicht

Die Allianz und Ping An als globale Player sowie Lemonade und Blaudirekt als Nischenanbieter wurden von den Befragten am Häufigsten als Innovationsführer genannt. Dabei punkten sie mit Aspekten wie einer diversifizierten Aufstellung und Investitionsstrategie, einfachen Produkten, schnellen Prozessen sowie einer konsequent umgesetzten Kundenorientierung.

"Der eine Anbieter, der entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Innovationsführer gilt, konnte nicht identifiziert werden", sagt Christan Mylius, Partner bei EY Innovalue.

Externe Treiber von Innovation führend vor intrinsischen Motiven

Haupttreiber von Innovation sind externe Faktoren wie Kunde, Markt und Wettbewerb. Beispielsweise wirkt sich eine Niedrigzinsphase in Form von Kostendruck auf Versicherer aus, sodass Innovation in Bezug auf Prozesse und die damit verbundene Prozesseffizienz eine der wesentlichen Stoßrichtungen in den heute vorherrschenden Innovationsbestrebungen darstellen.

Intrinsische Motive sind somit nicht durchgängig die Auslöser von Innovation. Innovation ist in der Versicherungsbranche nicht per se in der Genetik verankert, wie dies bei Geschäftsmodellen wie bei Amazon oder Google der Fall ist, die mit Innovation gegründet wurden und groß geworden sind.

Innovationen überwiegend inkrementeller Natur

91 Prozent der befragten Versicherer und Makler schätzen die bisherigen Innovationsbestrebungen der Branche als inkrementelle bzw. kontinuierliche Veränderungen von Produkten, Services, Prozessen und Organisation ein. Nur neun Prozent der Befragten verstehen unter Innovation größere Veränderungen mit eher radikalem Charakter.

Weitere Erkenntnis der Studie ist eine gewisse Innovationsträgheit der Branche. Diese wird vor allem auf das Produkt Versicherung und damit den Low Interest-Charakter und eine spartenabhängig bestehende Langfristigkeit zurückgeführt. Hinzu kommen eine oftmals vorherrschende hohe eigene Wertschöpfungstiefe, die eigene Aufbauorganisation sowie die wenig vorhandenen Industriestandards in Bezug auf Datenaustausch, heißt es in der Studie.

Investitionen in Innovation auch heute noch nicht selbstverständlich

Zudem zeigt die Studie, dass 72 Prozent der befragten Unternehmen über kein dezidiertes F&E-Budget verfügen. Die 28 Prozent der Unternehmen, die über ein solches verfügen, haben meistens eigene Innovations- bzw. F&E-Einheiten errichtet. Besagte Unternehmen ohne F&E-Budget orchestrieren Innovation vorwiegend in ihrer Projekt- und Digitalisierungsportfolioplanung oder verfolgen einen unternehmerischen Ansatz.

Über die EY-Innovalue-Innovation-Studie

Die Managementberater von EY Innovalue haben für die Datenerhebung in der Zeit von Oktober bis Dezember 2020 mit knapp 50 Vorständen bzw. Geschäftsführern sowie weiteren Führungskräften von Versicherern und Maklern gesprochen. Über 3.000 Datenpunkte wurden damit quantitativ und qualitativ bewertet.

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vg 27.01.2021