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DAX-Diversity

Wie vielfältig sind Deutschlands Top-Führungsetagen?

Quelle: Nobilior/Fotolia

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Wie ist es aktuell in den Top-Führungsetagen der großen deutschen Unternehmen um das Thema Diversity bestellt? Das hat die Managementberatung Horváth, Stuttgart, in ihrer jährlichen Analyse Faktencheck Vorstandsstrukturen untersucht. Analysiert wurden über 680 Vorstandsmitglieder von 160 börsennotierten Unternehmen aus DAX, MDAX und SDAX.

Von den über 680 untersuchten Vorstandsmitgliedern, die Ende 2021 im Amt waren, haben 26 Prozent einen ausländischen Pass. Allerdings ist nur etwa jedes zweite Vorstandsgremium überhaupt mit einem ausländischen Mitglied besetzt. 76 der 160 untersuchten Vorstände bestehen nur aus deutschen Mitgliedern (47,5 Prozent).

Internationale Vorstandsmitglieder größtenteils aus den USA und Großbritannien

Mit jeweils fast 30 CXOs bilden amerikanische und britische Staatsbürger und -bürgerinnen die größte Gruppe der ausländischen Vorstandsmitglieder im DAX, gefolgt von den CXOs aus Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Diese fünf Länder machen über die Hälfte aller ausländischen DAX-Vorstandsmitglieder aus.

Frauenanteil steigt zäh – Trend geht bei großen Unternehmen in die richtige Richtung

In Bezug auf die Geschlechterverteilung sind Männer in den Vorständen börsennotierter deutscher Unternehmen nach wie vor klar dominierend. Nur 13 Prozent aller Vorstandsmitglieder sind weiblich – ein minimales Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. In den DAX-Unternehmen liegt der Wert zumindest bei 18 Prozent, im MDAX jedoch nur bei 11,5 Prozent und im SDAX sogar unter zehn Prozent.

Doch es ist Besserung in Sicht. Von den 2021 neu bestellten Vorstandsmitgliedern waren 28 Prozent weiblich, im Vorjahr waren es 21 Prozent. In 84 der 160 Vorstandsgremien arbeitet keine Frau. 2021 lag dieser Wert noch bei fast 100 Unternehmen. Allerdings ist in lediglich zwölf Vorstandgremien mehr als eine Frau zu finden (7,5 Prozent). Der Trend geht abe rlaut den Studienautoren grundsätzlich in die richtige Richtung. In den großen DAX-Unternehmen lag der Frauenanteil bei den Neubestellungen 2021 bei 45 Prozent.

Altersdiversität spielt (noch) keine große Rolle

Eine breite Altersspanne herzustellen, ist auf oberster Führungsebene großer Unternehmen besonders schwierig. Für das Vorstandsamt in diesen Unternehmen ist eine jahrzehntelange Karriereleiter zu erklimmen. So liegt das Durchschnittsalter der untersuchten Vorstandsmitglieder bei etwa 53 Jahren. Dieses Alter entspricht auch dem Durchschnittsalter bei den Erstbestellungen, allerdings nur in Bezug auf männliche Vorstände. Vorständinnen waren bei ihrer Berufung etwa 51,5 Jahre alt. Unabhängig vom Geschlecht gehört die Mehrheit aller Vorstandsmitglieder der Altersgruppe zwischen 45 und 55 Jahren. Unter 40 Jahre sind gerade mal 22 Vorstände (3 Prozent), über 60 Jahre sind 80 Vorstandsmitglieder (12 Prozent).

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vg 22.04.2022