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4IR-Technologien

US-Unternehmen bei Deep-Tech-Innovationen führend

Quelle: Kebox/Fotolia

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Auch wenn kleiner Deep-Tech-Unternehmen aus Europa zahlreiche Patente anmelden, sind die USA in diesem Bereich führend und dominieren Pdie atentanmeldungen bei intelligenten vernetzten Technologien. Das zeigt der Bericht des Europäischen Patentamts (EPA), München, und der Europäischen Investitionsbank (EIB), Luxemburg, mit dem Titel Deep tech innovation in smart connected technologies. Darin wird auch erläutert, auf welche besonderen Hindernisse kleine Unternehmen bei der Entwicklung fortschrittlicher digitaler Technologien aus dem Bereichen Cloud-Computing, Internet der Dinge, 5G-Netze und künstliche Intelligenz in der EU stoßen.

Gemäß der Studie ist bei den 4IR-Technologien, die hauptsächlich intelligent vernetzte Geräte betreffen, eine starke globale Patentaktivität kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Europa zu verzeichnen: 15 Prozent der internationalen Patentfamilien (Patentanmeldungen, die in mindestens zwei Ländern oder bei einem regionalen Patentamt eingereicht werden) entfielen auf die EU-27. Diese leisteten damit nach den USA und Japan den drittgrößten Beitrag zu internationalen Patentfamilien. Zwischen 2010 und 2018 – dem Berichtszeitraum der Studie – stieg die Patentaktivität von KMU in der EU für diese Technologien rasch an, jährlich um durchschnittlich fast 20 Prozent.

Trotz solider Patentaktivität weisen die EU-Länder gemessen an ihrer Innovationsfähigkeit insgesamt den geringsten Spezialisierungsgrad bei den 4IR-Technologien auf. Die bedeutendsten globalen Innovationszentren wie die USA, Japan, China und Südkorea sind in diesem Bereich am stärksten spezialisiert. In absoluten Zahlen hinkt Europa den Vereinigten Staaten auch bei der Anzahl der KMU hinterher, die 4IR-  Technologien entwickeln. In den USA meldeten 6.517 kleine Unternehmen Patente für intelligente vernetzte Geräte an, in der EU waren es mit 2.634 nicht einmal halb so viele.

In der EU ist Deutshcland Vorreiter

In der EU sind die meisten KMU, die 4IR-Technologien entwickeln, in Deutschland (570), Frankreich (400) und Italien (273) angesiedelt. Einige kleinere EU-Länder, wie Finnland, Schweden, Irland und Dänemark, schneiden im Verhältnis zu ihrer Größe besser ab als andere EU-Länder und sogar als die USA, da dort viele kleine 4IR-Unternehmen angesiedelt sind. Außerhalb der EU schneiden auch das Vereinigte Königreich, die Schweiz und Norwegen außergewöhnlich gut ab.

Zugang zu Finanzierungen und Fachkräftemangel als Bremsfaktoren

Drei Viertel der kleinen und mittleren Deep-Tech-Unternehmen in der EU und den USA, die 4IR-Technologien entwickeln, nennen den fehlenden Zugang zu Finanzmitteln und den Mangel an qualifizierten Fachkräften als Bremsfaktoren für ihr Geschäft.
 
Laut der Studie haben diese Unternehmen sowohl in der EU als auch in den USA eine überdurchschnittlich hohe Investitionsintensität und mehr Entwicklungskosten. Zudem brauchen sie Zeit, um ihre Innovationen auf den Markt zu bringen. So betrachten 49 Prozent der KMU, die 4IR-Technologien entwickeln, Patente als sehr wichtig, um an Finanzierungen zu gelangen, und 80 Prozent berichten, dass ihre Investoren Wert auf eine Strategie für geistiges Eigentum legen.
 
Unternehmen in Europa und den USA ähneln sich statistisch gesehen in puncto Größe und Alter: 80 Prozent der europäischen 4IR-KMU haben weniger als 50 Beschäftigte, und 42 Prozent bestehen seit weniger als zehn Jahren. Sie sind in den Bereichen Gesundheit, Verkehr, Cleantech und Datenanalyse aktiv und häufig im verarbeitenden Gewerbe tätig (44 Prozent).
 
Kleine und mittlere Unternehmen haben mit 16 Prozent in den USA einen größeren Anteil an der gesamten 4IR-Patentaktivität als in Europa, wo sie auf die gesamte EU bezogen nur 10 Prozent ausmachen.

Europäische KMU, die 4IR-Technologien entwickeln, betrachten die EU und die USA als primäre Wachstumsmärkte: 57 Prozent der Unternehmen nennen Europa als Spitzenmarkt für Wachstum, 24 Prozent wollen sich künftig eher in Richtung USA orientieren. US-Unternehmen bevorzugen dagegen eher den US-Binnenmarkt für ihr aktuelles und künftiges Wachstum. Nur 10 Prozent von ihnen betrachten Europa als künftigen Primärmarkt.

Die Studie finden Sie hier.
 
 

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vg 29.04.2022