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Freizeit-Monitor 2022

Das machen die Deutschen in ihrer Freizeit am liebsten

Quelle: Urs Mücke/pixelio.de

Quelle: Urs Mücke/pixelio.de

Das Internet baut seine Dominanz bei den Freizeitaktivitäten der Bundesbürger aus, Social Media sind erstmals in den Top 10 vertreteten. Das sind zwei der zentralen Ergebnisse des Freizeit-Monitors 2022, eine Studie, die die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen seit 1982 durchführt und für die die Stiftung über 3.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren repräsentativ zu ihrem Freizeitverhalten sowie zum Sonderthema "Stress in der Freizeit" befragt wurden.

Demnach ist die Dominanz des Internets ungebrochen: 97 Prozent aller Bundesbürger zwischen 18 und 74 Jahren sind regelmäßige online aktiv, d.h. wenigstens einmal die Woche. Vor zehn Jahren waren es nur etwa halb so viele (2012: 53 Prozent). Das Fernsehen bleibt auf Platz 2 der beliebtesten Freizeitaktivitäten, gefolgt von der PC-/Laptop-/Tablet-Nutzung. Erstmals in den Top 10 der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen tauchen auch Social-Media-Angebote auf: Facebook, Instagram, Linkedin, Tiktok, Snapchat oder Twitter werden von mehr als zwei Drittel regelmäßig genutzt.

Die Mehrheit der Deutschen ist laut der Meldung in der Freizeit aber auch offline aktiv. So verbringen zwei von drei Bürgern ihre Zeit gemeinsam mit dem Partner, mit Backen oder Kochen. Fast ebenso viele genießen es, in Ruhe einen Kaffee zu trinken oder einfach einmal nichts zu tun. Und ebenfalls eine Mehrheit geht wenigstens einmal die Woche spazieren oder hält sich in der Natur auf.

Freizeitaktivitäten im 40-Jahres-Vergleich

Seit vier Jahrzehnten untersucht die Stiftung für Zukunftsfragen das Freizeitverhalten der Bundesbürger. Im 40-Jahres-Vergleich zeigt sich, dass lediglich vier Aktivitäten bereits 1982 zu den häufigsten Freizeitbeschäftigungen zählen: Musik hören und Fernsehen sowie seinen Gedanken nachgehen und über wichtige Dinge reden. Aktivitäten wie Zeitung lesen (1982: Platz 1), etwas mit Freunden unternehmen (Platz 2) oder Buch lesen (Platz 9) werden gegenwärtig nur noch von einer Minderheit regelmäßig ausgeübt.

Zudem zeigt sich laut der Meldung, dass die Freizeit zunehmend in den eigenen vier Wänden stattfindet. Zählten in den letzten Jahrzehnten stets auch mehrere außerhäusliche Aktivitäten zu den beliebtesten Beschäftigungen, finden aktuell die zehn häufigsten Aktivitäten in der Regel daheim statt.

Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, Professor Dr. Ulrich Reinhardt, erklärt dies wie folgt: "Auch wenn es stetig immer mehr außerhäusliche Freizeitangebote gibt, werden sie deswegen nicht auch immer häufiger genutzt. Freizeit bleibt in erster Linie Erholungszeit – und diese wird zuhause verbracht. Zudem spielen aber auch eine älter werdende Gesellschaft, kleinere Familienstrukturen, ein sehr attraktives Medienangebot sowie die gegenwärtige Inflation und Unsicherheit eine Rolle."

Nichts stresst die Bundesbürger in ihrer Freizeit so sehr, wie Zeit zu vergeuden – sei es beim Schlange stehen oder im Stau. Aber auch Mitmenschen stressen die Deutschen, indem sie einen stören, man die Gesellschaft von Menschen ertragen muss, die man nicht mag, oder einem schlichtweg zu wenig Zeit für sich oder andere bleibt. Gemeinsam ist all diesen Stressfaktoren, dass sie im Zeitvergleich abgenommen haben.

Erklärt werden kann dies mit den Auswirkungen der Pandemie. Sie hat zu weniger Kontaktmöglichkeiten, weniger Angeboten und mehr individueller Zeit geführt. Mehr Stress als vor der Pandemie empfinden die Deutschen dabei vor allem durch gefühlte Verpflichtungen, ständige Erreichbarkeit sowie der Werbeflut im Internet, Fernsehen und Alltag. Am meisten gestiegen ist der Stresslevel jedoch bei der eigenen Lebensplanung, sei es in puncto Karriere, Familie oder Selbstverwirklichung.

"Gefangen zwischen Erwartungen von Dritten, scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten und den eigenen Bedürfnissen, fühlen sich zunehmend mehr Bürger gestresst. Ein Ausstieg aus diesem Hamsterrad ist nicht einfach, weshalb auch die Gefahr von Burnout steigt", so Reinhardt.

Online sind weitere Ergebnisse der Studie abrufbar.


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sl 22.09.2022