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Studie: Deutsche Handelskonzerne besonders global

Deutsche Handelskonzerne gehören zusammen mit den französischen zu den international aktivsten, zeigt der aktuelle Deloitte-Report „Switching Channels – Global Powers of Retailing 2012“. Jedoch wuchsen die Deutschen auch in der Erholungsphase 2010 langsamer als französische oder britische Unternehmen – und weniger profitabel. Weltweit steht die Metro AG als größter deutscher Handelskonzern auf Platz vier des Rankings, gefolgt von der Schwarz Unternehmenstreuhand und der Aldi Einkauf GmbH & Co. oHG. Die Schwarz Unternehmenstreuhand konnte sich in puncto Abverkäufe am deutlichsten verbessern.

Insgesamt legte die Branche länderübergreifend zu – die Umsätze der Top 250 wuchsen währungsbereinigt um 5,3 Prozent; die der europäischen Anbieter stiegen stärker als der Durchschnitt. Im Ranking spiegelte sich dies jedoch nicht wider: Der vergleichsweise schwache Euro wirkte sich trotz soliden Wachstums negativ auf die Profitabilität und das Umsatzranking der Europäer aus.
 
„Die allgemeine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2010 hat sich positiv auf die internationalen Handelskonzerne ausgewirkt: Nicht nur die Umsätze stiegen um über fünf Prozent, auch die Profitabilität wuchs international. So stiegen die Nettoumsatzrenditen insgesamt auf 3,8 Prozent, wovon über zwei Drittel der Top-250-Unternehmen direkt profitierten“, kommentiert Dr. Peter Thormann, Partner und Industry Leader Consumer Business bei Deloitte.
 
Top Ten: Umsätze steigen, Profitabilität sinkt

Von den Umsätzen der größten 250 Handelsunternehmen entfielen im Jahr 2010 insgesamt 29,4 Prozent auf die Top Ten. Damit sank deren Anteil im dritten Jahr in Folge. Ähnliches traf auf die Profitabilität zu, die hier im Schnitt bei drei Prozent lag. Jedoch konnten alle Top-Ten-Unternehmen – insbesondere die Schwarz Unternehmenstreuhand und Costco – ihre Umsätze steigern.
 
Europäer mit gemischter Bilanz

Die europäischen Handelsunternehmen konnten ihre Umsätze im Jahr 2010 stärker steigern als der Durchschnitt der Top 250. Jedoch fanden sich insgesamt weniger Europäer in der Liste als noch im Vorjahr – auch wegen des vergleichsweise schwachen Euros. Auffallend ist, dass die deutschen Anbieter sowohl beim Umsatz als auch bei der Profitabilität deutlich hinter französischen und britischen Konzernen lagen. Ebenfalls schwächer vertreten waren nordamerikanische Handelsunternehmen, während sich vor allem die Lateinamerikaner stark präsentierten.

Im innereuropäischen Ranking verwies Tesco die Metro AG auf Rang drei. Die Liste der Newcomer wurde von der Karstadt Warenhaus GmbH angeführt (Platz 180). Unter den am schnellsten wachsenden Unternehmen fand sich nur ein deutscher Anbieter: Die Dirk Rossmann GmbH schaffte es auf Platz 37. In der Top 30 mit den besten „Q-Ratio-Werten“, also dem Verhältnis materieller zu nicht-materiellen Werten wie Markenimage oder Reputation, war kein deutsches Unternehmen vertreten.
 
Deutsche besonders international

Deutsche Unternehmen waren 2010 weniger profitabel, aber gehörten zusammen mit den Franzosen zu den global aktivsten. Insgesamt waren die Europäer international breiter aufgestellt als alle anderen, insbesondere die Nordamerikaner und Japaner. Nahezu 40 Prozent der Umsätze europäischer Anbieter stammten nicht aus deren Heimatland. Jedoch ist von 2009 auf 2010 auch insgesamt eine stärkere Internationalisierung festzustellen: 40 Unternehmen haben 2010 erstmals einen neuen Markt betreten – in der Hälfte aller Fälle lag dieser in Europa.
 
Renaissance der Mode- und Freizeitwarenhändler 

Größter Produktsektor 2010 waren unverändert die schnell drehenden Waren, das größte Wachstum zeigten jedoch nach zwei schwachen Jahren die Modehändler, die spezialisierten Anbieter sowie der Bereich Hardlines & Leisure Goods. Auch die diversifizierten Unternehmen wie die Metro AG konnten insgesamt zulegen, jedoch deutlich weniger als die anderen Segmente.
 


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tor 19.01.2012