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Online-Handel: Preise werden nicht personalisiert

Die Personalisierung von Preisen spielt beim Online-Handel in Deutschland aktuell keine große Rolle. Das zeigt eine Untersuchung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, Berlin. Die Studie Empirie zu personalisierten Preisen im E-Commerce untersucht, ob bestimmte individuelle Merkmale von Verbraucherinnen und Verbrauchern einen Einfluss auf die Preise von Produkten oder Dienstleistungen im Online-Handel haben.

Prof. Dr. Christian Kastrop, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz: "Das rasante Wachstum des Online-Handels hat auch bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zu mehr Sorgen darüber geführt, dass die Preissetzung von anbietenden Unternehmen vom ihrem Online-Verhalten abhängt. Doch unsere Studie gibt erste Hinweise darauf, dass bei den untersuchten Anbietern und Nutzermerkmalen das Prinzip 'ein Produkt – mehrere Preise' noch nicht zutrifft."

Die Studie zeige: Für ein Laptop, eine Waschmaschine oder eine Reise scheinen die Deutschen bei demselben Anbieter einen identischen Preis zu zahlen – unabhängig vom Wohnort, von Datenschutzeinstellungen oder vom Log-In mit einem Nutzerkonto.

"Aber die technischen Möglichkeiten der Markt- und Preisanpassungen werden immer ausgeklügelter. So können Verbraucherinnen und Verbraucher durch 'Nudging-Techniken' und andere Methoden zu einem bestimmten Verhalten oder gar Kaufentscheidungen gedrängt werden", so Kastrop. "Wir werden die Entwicklungen in diesem Bereich weiter genau beobachten und uns auch auf europäischer Ebene beim Thema Personalisierung - zum Beispiel im Bereich Werbung - bei den Verhandlungen zum Digital Services Act intensiv einbringen."

Über die Studie

Im Rahmen der Studie wurden in einem Zeitraum von drei Monaten die Preise bei den umsatzstärksten Anbietern im E-Commerce in Deutschland und den beliebtesten Preisvergleichsportalen erhoben. Die Preisabfragen erfolgten für verschiedene Produkte und Dienstleistungen aus den wichtigsten Kategorien (z. B. Reisen, Flüge, Mietwagen, Bekleidung, Unterhaltungselektronik, Drogerie, Möbel und Haushaltswaren) mehrmals täglich und jeweils mit unterschiedlichen Nutzermerkmalen. Zu den individuellen Nutzermerkmalen gehörten etwa Surf- und Kaufhistorie, genutzter Browser, verwendetes Endgerät, Datenschutzeinstellungen, Do-not-Track-Einstellung, Kauf mit oder ohne Nutzerkonto beim Anbieter, Kauf während Facebook-Log-In oder nicht, Wochentag, Uhrzeit oder Standort. Ein Einfluss dieser Merkmale auf den Online-Preis konnte in der Studie nicht nachgewiesen werden.

Die Studie finden Sie hier.



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vg 12.03.2021