ANZEIGE

ANZEIGE

Handel: Weniger Ladendiebstähle, aber höhere Inventurdifferenz

2018 sind die angezeigten Ladendiebstähle um 4,1 Prozent zurückgegangen auf insgesamt 339.021 Fälle (Grafik: EHI)
2018 sind die angezeigten Ladendiebstähle um 4,1 Prozent zurückgegangen auf insgesamt 339.021 Fälle (Grafik: EHI)

Die Verluste im deutschen Handel durch Diebstähle summierten sich im Jahr 2018 auf 4,3 Mrd. Euro, wie das Kölner EHI Retail Institute mitteilt. Nach 4,1 Mrd. Euro in 2017 bedeutet das eine Steigerung von fast 5 Prozent, so die Studie „Inventurdifferenzen 2019“.

Von den 4,3 Mrd. Euro – branchengewichtete Hochrechnung für den gesamten deutschen Einzelhandel – entfallen demnach rund 3,75 Mrd. Euro auf Diebstahl, davon rund 2,38 Milliarden Euro auf Diebstähle durch Kunden. Den eigenen Mitarbeitern/innen werden gut eine Milliarde angelastet, und Lieferanten sowie Servicekräften werden 350 Millionen Euro an Warenverlusten im Jahr zugerechnet. Statistisch gesehen entfällt demnach auf jeden Haushalt in Deutschland jährlich ein Warenwert von fast 60 Euro, der nicht bezahlt wird. Auf den Lebensmittelhandel projiziert bedeutet dies, dass nach wie vor rund jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert. 560 Mio. Euro entstehen zudem durch organisatorische Mängel wie falsche Preisauszeichnung oder nicht erfasster Bruch und Verderb.
 
Erneuter Rückgang der Ladendiebstahlsanzeigen

2018 sind dafür die angezeigten Ladendiebstähle laut polizeilicher Kriminalstatistik um 4,1 Prozent zurückgegangen auf insgesamt 339.021 Fälle (Vorjahr 353.384). Während die Zahl der einfachen Ladendiebstähle seit 1997 nahezu kontinuierlich gesunken ist, haben sich schwere Ladendiebstähle in den letzten zwölf Jahren nahezu verdreifacht. Durch die hohe Dunkelziffer von über 98 Prozent besitzt die Statistik jedoch nur eine eingeschränkte Aussagefähigkeit. Aus dem durchschnittlichen Schaden aller angezeigten Diebstähle und dem tatsächlichen Schaden im Handel ergibt sich, dass jährlich rechnerisch über 23 Millionen Ladendiebstähle mit je einem Warenwert von 100 Euro unentdeckt bleiben.
 
An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 95 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 22.551 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 98,3 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Geschäfte beträgt 1.240 qm.



zurück

(tor) 25.06.2019



zurück

tor 25.06.2019