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Online-Handel

Das ist der Stand der digitalen Transformation im Handelssektor

Quelle: Pulsar75/Fotolia

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Reine Online-Händler, die während der Covid-19-Pandemie die Nase vorn hatten, fallen nun hinter Konkurrenten zurück, die auf einen Omnichannel-Ansatz gesetzt haben. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal (A&M) mit Deutschlandsitz in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem britischen Forschungsinstitut Retail Economics. Im Vereinigten Königreich, Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich konnte dabei eine deutliche Verlagerung zurück zum traditionellen stationären Handel festgestellt werden. In diesen europäischen Schlüsselmärkten sind die Online-Umsätze im Jahr 2022 um insgesamt 18,2 Milliarden Euro (-5,8 % gegenüber dem Vorjahr) zurückgegangen, während im stationären Einzelhandel für den gleichen Zeitraum ein Anstieg um 198 Milliarden Euro realisiert.

Die Online-Handelsumsätze zeigten laut der Retail-Studie im Jahr 2022 insgesamt einen rückläufigen Trend. Reine Online-Händler weisen für dieses Jahr ein Umsatzwachstum von 4,2 Prozent  auf, was deutlich unter dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der letzten fünf Jahre von 29 Prozent liegt. Zum Vergleich: Omnichannel-Einzelhändler, die sowohl Online- als auch stationäre Geschäfte betreiben, verzeichnen für 2022 ein Umsatzwachstum von 12,1 Prozent.

Michael Kahle, Senior Director Corporate Transformation Services bei A&M: "Das Einkaufsverhalten ist komplexer geworden, da Kund:innen unbewusst zwischen digitalen und physischen Kanälen hin und her wechseln, um für sich das beste Einkaufserlebnis zu schaffen. Dies kann je nach Produktkategorie, Land, Smartphone-Durchdringung, Konnektivität sowie Verbrauchermerkmalen wie Alter, Einkommen und digitaler Kompetenz sehr unterschiedlich sein. In jedem Fall sollte die Customer Journey so gestaltet werden, dass sie an allen Kontaktpunkten nahtlos verläuft."

Unternehmen können nun aufholen

Die Analyse zeigt, dass der europäische Einzelhandel an einem Wendepunkt steht: Der Rückenwind, den frühe Vorreiter der Digitalisierung und reine Online-Händler genossen haben, hat nachgelassen. Die Einzelhändler, die jetzt einen Wettbewerbsvorteil erzielen, sind diejenigen, die ein Omnichannel-Modell eingeführt haben und die digitale Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette umsetzen, so die studienautoren. Die Analyse zeigt jedoch auch, dass Einzelhändler, die in den vergangenen acht Jahren kontinuierlich in die digitale Transformation investiert haben, bessere finanzielle Ergebnisse erzielt haben.

Der Bericht kategorisiert die Einzelhändler in drei Gruppen: "Digital Leader" mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 4,9 Prozent, "Digital Follower" mit 2,6 Prozent und "Digital Late Comer" mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von -0,4 Prozent in den vergangenen acht Jahren.

"Digital Leader haben in der Vergangenheit überdurchschnittlich erfolgreich agiert, müssen jedoch auf die kommende Welle der Disruption vorbereitet sein. Neue Technologien wie Predictive Analytics, Machine Learning und Generative AI sowie die steigende Nachfrage nach Kreditoptionen werden es den Vorreitern ermöglichen, ihre Angebote - ob Omnichannel oder rein online - zu optimieren, um die Kundenbindung und -loyalität zu erhöhen. Die weniger agilen Handelsunternehmen müssen nun rasch handeln und ihre Geschäftsmodelle anpassen, um in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld nicht den Anschluss zu verlieren", so Kahle.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.


 

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vg 17.08.2023