Beim OTC-Produkten wird dem stationären Handel vertraut und weniger im Web gekauft

Während OTC-Produkte (rezeptfreie Arzneimittel ohne ärztliche Verschreibung, die "over-the-counter" erhältlich sind) aus Apotheken als besonders wirksam und medizinisch angesehen werden, vor allem in Kategorien wie "Magen, Darm, Verdauung", sehen Verbraucher:innen bei OTC-Produkten aus Supermärkten ein niedrigeres Qualitätsniveau. Das zeigt eine Studie des Consumer Intelligence Unternehmens NielsenIQ zur Wahrnehmung und zum Kaufverhalten von OTC-Produkten bei deutschen Verbraucher:innen. Die NIQ Consumer Insights Studie NIQ 2023 befragte 2.003 erwachsene Konsument:innen zu deren Konsum von OTC-Produkten.

Bereits die Wahl des Kauforts für OTC-Produkte reflektiert demnach oft die Absicht der Verbraucher:innen: Für akute gesundheitliche Anliegen ziehen die meisten die Apotheke vor, während Drogerien für präventive Produkte bevorzugt werden. Generell werden Produkte aus Apotheken von Konsument:innen als besonders wirksam und medizinisch relevant eingestuft, insbesondere in Produktkategorien der Bereiche "Magen, Darm, Verdauung".

Geht es um die Nebenwirkungen, Inhaltsstoffe und die Qualität von rezeptfreien Arzneimitteln, sehen die befragten Konsument:innen jedoch zwischen der Apotheke, Drogerie und Online-Apotheke nur geringe Unterschiede. Eine Ausnahme bilden laut der Studie OTC-Produkte aus Supermärkten, denen ein niedrigeres Qualitätsniveau zugeschrieben wird.

Stationärer Handel dominiert bei OTC-Produkten

Eine überwältigende Mehrheit von 71 Prozent der deutschen Verbraucher:innen vertraut bei der Suche und dem Kauf von OTC-Produkten auf den stationären Handel, sei es in Apotheken, Drogerien oder Supermärkten. Nur 23 Prozent ziehen Online-Kanäle in Betracht.

Bei der detaillierten Betrachtung der Customer Journey rund um OTC-Produkte zeichnet sich die Drogerie als erste Wahl für viele Konsument:innen ab: 41 Prozent setzen von Anfang an auf diesen Kanal. Die Überzeugungsgründe sind vielfältig; ein stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis, eine breite Auswahl, gute Erreichbarkeit und ein schneller, unkomplizierter Kauf. Auf Platz zwei der Beliebtheitsskala stehen die Apotheken mit 21 Prozent, dicht gefolgt von den Online-Apotheken mit 17 Prozent. Supermärkte und Online-Drogerien runden die Top 5 ab.

In spezifischen Produktkategorien wie "Haut, Haare, Nägel" und "Vitamine & Mineralstoffe" dominieren jedoch die Drogerien (54 bzw. 49 Prozent). Bei Produkten für "Magen, Darm, Verdauung" sind sie mit 36 Prozent ebenfalls stark vertreten. Doch in diesem Segment spielt die Apotheke mit einem Anteil von 25 Prozent eine nicht zu unterschätzende Rolle. Bei Erkältungsmitteln sind schließlich Drogerien und Apotheken gleichauf.

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