Händler-Apps haben großen Einfluss auf Kaufverhalten

Ob Kund:innen die Apps der Einzelhändler nutzen, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie viel im Einkaufswagen landet. Jeder zweite Nutzer kauft wegen Händler-Apps nicht nur häufiger, sondern auch mehr. Rund die Hälfte der Konsumenten wählt beim Einkauf ihrer Produkte sogar nach Vorschlägen der App aus. Das zeigen die Ergebnisse der Händler-App-Studie der Strategieberatung Simon-Kucher, Bonn. Demnach setzen inzwischen neun von zehn Verbraucher:innen für Infos über Angebote/Rabatte auf mobile Software. Für die Studie wurden im März 2024 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio 1.000 Konsument:innen in Deutschland befragt.

Infos über Angebote in Händler-Apps

"Neun von zehn Konsumenten setzen auf Händler-Apps, wenn es um Infos über Angebote und Rabatte geht", betont Dr. Tobias Maria Günter, Partner und Head of Retail bei Simon-Kucher. Fast die Hälfte der Konsumenten nutzt die Apps dafür sogar regelmäßig. "Apps sind eins der wertvollsten Werkzeuge des Einzelhandels. Sie sind der wichtigste Kanal, um Infos an Kunden zu kommunizieren. Schon jetzt steht fest: Die Qualität der Apps wird in Zukunft maßgebend für den Erfolg eines Händlers sein." Jeder Zweite wählt Produkte danach aus, welche Artikel in der App vorgeschlagen werden. Kommen Rabatte hinzu, lassen sich sogar 69 Prozent bei der Produktauswahl beeinflussen. "Händler-Apps sind vor allem effektiv, wenn es um neue Produkte geht ", so Günter.

Der Effekt der Händler-Apps ist laut der Händler-App-Studie dabei sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch bei Baumärkten, Drogerien und Online-Händlern zu beobachten. Lidl (62%), Rewe (53 %) und dm (47 %) sind hier die meistgenutzten Apps der stationären Händler.

Konkurrenz durch Apps verstärkt

Warum das für die Konkurrenz gefährlich werden kann? Bei mehr Gratis-Produkten ist die Hälfte der Kunden bereit zum Wettbewerber zu wechseln, teilt die Strategieberatung mit. Bei höheren Rabatten ziehen 60 Prozent in Betracht, zukünftig bei der Konkurrenz einzukaufen. Unter den Schnäppchenjägern sind es sogar 79 Prozent.