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Konsumklima mit leichten Verlusten

Die Verunsicherung der Verbraucher durch den internationalen konjunkturellen Gegenwind setzt sich auch zum Jahresende 2012 fort. Dies belegt die uneinheitliche Entwicklung der Verbraucherstimmung im Dezember. Während die Einkommenserwartung leicht zulegt, müssen laut GfK sowohl die Konjunkturerwartung wie auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Für Januar 2013 prognostiziert der Gesamtindikator 5,6 nach revidiert 5,8 Zählern im Dezember 2012.

Konjunkturerwartung: leichte Einbußen

Nach drei Monaten in Folge mit moderaten Zuwächsen muss die Konjunkturerwartung im Dezember leichte Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert aktuell 3,3 Zähler und weist  -17,9 Punkte auf. Zum Ende des Jahres liegt die Konjunkturstimmung damit 17 Punkte unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres.

Die Verbraucher gehen laut GfK davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten eine schwierigere Phase durchleben wird. Eine Reihe von Ländern der Eurozone sei zuletzt klar in die Rezession gerutscht. Dies seien vor allem für stark exportorientierte Unternehmen keine guten Nachrichten. Entsprechend gingen auch die Ausfuhren in diese Region zuletzt spürbar zurück. Bislang könnten diese Verluste noch durch bessere Geschäfte mit anderen Wirtschaftsräumen, wie Asien oder auch den USA, kompensiert werden. Insgesamt erwarteten die Experten aber derzeit, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal dieses Jahres bestenfalls stagnieren werde. Möglicherweise müsse sogar ein kleines Minus hingenommen werden.

Einkommenserwartung: leichte Verbesserung

Nach den starken Verlusten im Vormonat legt die Einkommenserwartung zum Jahresende wieder zu. Mit einem Plus von 3,4 Zählern können jedoch die Einbußen aus dem November in Höhe von gut 12 Punkten nur zu einem Teil kompensiert werden. Aktuell weist der Indikator 21,2 Punkte auf. Er liegt damit noch deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von null Zählern.

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Abkühlung gehen die deutschen Verbraucher im Moment davon aus, dass sich auch ihre Einkünfte nicht mehr mit der Dynamik entwickeln werden wie bislang, so die GfK-Forscher. Das gute Niveau des Indikators deute jedoch darauf hin, dass die Bundesbürger auch in den kommenden Monaten mit Einkommenssteigerungen rechnen, die über der Inflationsrate liegen. Dies setze allerdings voraus, dass die Beschäftigung wie prognostiziert ihr hohes Niveau halten kann und die Inflation bei moderaten zwei Prozent oder darunter liegt.

Anschaffungsneigung: zweiter Rückgang in Folge

Von der konjunkturellen Abkühlung bleibt auch die Anschaffungsneigung nicht ganz verschont. Zum zweiten Mal in Folge muss der Indikator Einbu-ßen hinnehmen. Das Minus von 9,3 Punkten im Dezember ist dabei deutlich höher als der Rückgang von 4,5 Zählern im Vormonat. Aktuell weist der Indikator 20,1 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Mai 2010 mit 18,1 Zählern gemessen. Trotz der Verluste ist das derzeitige Niveau nach wie vor als gut zu bezeichnen.

Die wirtschaftliche Abschwächung lässt auch die deutschen Konsumenten etwas vorsichtiger werden, wenn es um die Anschaffung langlebiger beziehungsweise werthaltiger Konsumgüter geht. Ob sich dieser Trend im kommenden Jahr fortsetzt, bleibt laut den Marktforschern der GfK abzuwarten. Dies werde neben der Höhe der Inflation entscheidend davon abhängen, ob das hohe Beschäfti-gungsniveau beibehalten werden kann.

Konsumklima: leichter Abwärtstrend

Der Gesamtindikator prognostiziert für Januar 2013 einen Wert von 5,6 Punkten nach revidiert 5,8 Zählern im Dezember. Damit hat sich der Aufwärtstrend vorerst in eine leichte Abwärtsbewegung verwandelt. Trotz der moderaten Verluste bleibt das Niveau des Konsumklima-Indikators aber weiter zufriedenstellend.

Eine stabile Konsumentwicklung sei neben den Exporten eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft. Dieses gerade angesichts des derzeitigen konjunkturellen Gegenwindes, unter der vor allem die Investitionsneigung der Unternehmen leide. Eine anhaltend gute Nachfrage der Verbraucher nach Gütern und Dienstleistungen schaffe zudem die Voraussetzungen dafür, dass Deutschland nicht in eine Rezession abgleite. Hierzu ist laut GfK neben einem stabilen Arbeitsmarkt wichtig, dass die europäische Schuldenkrise einer nachhaltigen Lösung zugeführt wird, um die Verunsicherung der Konsumenten zu verringern. Sollte dies nicht gelingen, steht auch dem Konsum ein sehr schwieriges Jahr bevor.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie 'GfK-Konsumklima MAXX' und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.


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vg 21.12.2012