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Food 2020: Wenig Vertrauen in Qualität von Lebensmitteln

Nur ein Viertel aller Deutschen vertraut darauf, dass Lebensmittel sicher und gut für ihre Familien sind. Die deutschen Konsumenten zeigen sich damit deutlich stärker verunsichert als Verbraucher in anderen Ländern. Das zeigt die Studie 'Food 2020' von Ketchum Pleon. Nach 2008 und 2011 hat die Agentur dafür zum dritten Mal in Deutschland und fünf weiteren Ländern Verbraucher zum Thema Lebensmittel und Ernährung befragt. "Die Studie zeigt, dass moderne Verbraucher von der Lebensmittelindustrie ein hohes Maß an Transparenz, offener Kommunikation und Dialogfähigkeit erwarten", sagt Dirk Popp, CEO Ketchum Pleon Deutschland.

Vertrauen durch Transparenz und Information

Derzeit sind Verbraucherschutzorganisationen für fast 50 Prozent der deutschen Konsumenten – mehr als in jedem anderen Land – die bevorzugte Quelle für Informationen zum Thema Lebensmittel. Vor allem Angaben zu den Inhaltsstoffen und ihrer Herkunft sind für die deutschen Verbraucher von sehr großer Bedeutung: Fast zwei Drittel der Befragten machen hiervon die Weiterempfehlung eines Produktes abhängig, über die Hälfte ihre Kaufentscheidungen.

Folgerichtig wünschen sich 56 Prozent der Verbraucher aussagekräftigere Produktetiketten, auf denen alle wichtigen Informationen zu finden sind, inklusive Angaben über Inhaltsstoffe, deren Herkunft, über Verarbeitungsmethoden und Zulieferer.

Nach Ansicht von etwa jedem zweiten deutschen Konsumenten besteht insbesondere bei den Lebensmittelherstellern und -verarbeitern dringender Verbesserungsbedarf in Sachen Transparenz, während 58 bzw. 46 Prozent den Landwirten und Getreidebauern die richtige Orientierung bescheinigen.

"80 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass die Lebensmittelindustrie ihre Hausaufgaben in Sachen Transparenz nicht macht, obwohl dieser Faktor unmittelbaren Einfluss auf die Kaufentscheidung der Kunden hat. Die Unternehmen wären gut beraten, hier aktiver auf die Verbraucher zuzugehen", so Natalie Haut, Managing Partner Ketchum Pleon Frankfurt.

Die neuen Meinungsmacher: Food e-Vangelists

International hat die Ketchum Pleon-Studie 'Food 2020' eine neue und sehr einflussreiche Konsumentengruppe identifiziert: die Food e-Vangelists. Während interessierte Verbraucher sich informieren, sehen Food e-Vangelists ihre Aufgabe darin, andere aktiv von ihrer Meinung über Marken und Unternehmen zu überzeugen. In manchen Ländern gehört ein erheblicher Teil der Bevölkerung zu den e-Vangelists, beispielsweise in Italien (37 Prozent). In Deutschland gehören neun Prozent der Bevölkerung zu dieser einflussreichen Gruppe.

Food e-Vangelists sind in der Regel jüngere Frauen, die Kinder haben, online aktiv und finanziell abgesichert sind. Sie definieren sich weniger über ihre demografischen Merkmale, sondern vielmehr über ihre kritische Einstellung zur Lebensmittelbranche.

Mehr als ein Drittel der Food e-Vangelists nimmt sich regelmäßig Zeit, um Lebensmittelmarken zu empfehlen bzw. zu kritisieren, vor allem über Social Media-Kanäle wie Foren, Blogs oder Facebook. Weltweit generieren sie bis zu 1,7 Milliarden Diskussionen über Lebensmittel pro Woche. Und sie erwarten von den Unternehmen, dass diese aktiv den direkten Kontakt über Social Media-Kanäle suchen und sich auf einen offenen Dialog einlassen.

Gesunde Produkte und umfassende Transparenz sind die wichtigsten Kriterien, anhand deren sich Food e-Vangelists dazu entscheiden, ein Unternehmen oder eine Marke zu unterstützen, mehr Produkte eines Unternehmens zu kaufen oder mehr für ein Produkt zu bezahlen. 

Nach 2008 und 2011 hat die Ketchum Global Food & Nutrition Practice im Jahr 2013 die dritte Studie 'Food 2020' herausgegeben. Die Untersuchung wurde weltweit auf sechs Märkten durchgeführt: USA, Großbritannien, China, Italien, Deutschland und Argentinien. Im Zeitraum von 14. Februar bis 5. März 2013 wurden online 1.800 Teilnehmer (300 pro Markt) befragt.


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vg 11.10.2013