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Lebensplanung: Familie ist das beliebteste Modell

Für drei Viertel der Deutschen ist die Ehe mit Trauschein und Kindern die erstrebenswerteste Lebensform. Obwohl nur jeder dritte Bundesbürger (33%) derzeit so lebt, wünschen sich mehr als doppelt so viele (76%) die traditionelle Ehe mit Kindern. "Das finde ich persönlich erstrebenswert" sagen 82 Prozent der Frauen und 69 Prozent der Männer in Deutschland. Dies geht aus Ergebnissen einer Repräsentativbefragung hervor, die Zukunftsforscher Horst Opaschowski in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos ermittelte.

Die Einstellung zu Ehe, Kindern und Familie wird demnac wesentlich durch die persönlichen Lebensverhältnisse bestimmt. Das klassische Lebensmodell "Ehe mit Trauschein und Kindern" favorisieren mehr Westdeutsche (77%) als Ostdeutsche (71%) und mehr Besserverdienende (79%) als Geringverdienende (65%).

Junge Generation im Dilemma

"Im Hinblick auf den demografischen Wandel und seine sozialen Folgen sind die Ergebnisse der Ipsos-Umfrage bemerkenswert", so Professor Opaschowski. "Die junge Generation hat die Leitbilder ihrer Eltern verinnerlicht und will sie weiterleben." Zwar strebt knapp jeder Dritte (32%) der unter 35-Jährigen eine Partnerschaft mit Kindern aber ohne Trauschein an, die deutliche Mehrheit favorisiert jedoch das klassische Familienmodell. Jeder fünfte dieser Altersgruppe (21%) hat das Modell Ehe/Trauschein/Kinder bereits verwirklicht, doch mehr als dreimal so viele (70%) sehnen sich danach.

In der großen Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit spiegeln sich unter Umständen die unsicheren Zeiten wider. "Ohne festen Arbeitsplatz und sicheres Einkommen wird die Familiengründung zum Lebensrisiko. Lange Ausbildungszeiten, befristete Arbeitsverträge und unzureichende Kinder-Betreuungsplätze sorgen für Zeitverzögerungen und einen Aufschub von Geburten. Als Zukunftstendenz zeichnet sich ab: Eltern bekommen später Kinder", so Opaschowski.

"Generationenfamilie" als Lebensform der Zukunft


Neben Ehe und Lebenspartnerschaft spielt die Generationenfamilie mit Kindern, Eltern und Großeltern in der Wunschskala der Deutschen eine große Rolle. Zwar leben derzeit nur drei Prozent der Bevölkerung als "Großfamilie unter einem Dach", mehr als vier Mal so hoch ist aber der Anteil (14%) der Befragten, der sich für die Zukunft die Generationenfamilie als Lebensmodell wünscht.

"Die Drei-Generationenfamilie, die in unsicheren Zeiten miteinander lebt und füreinander sorgt und Verantwortung trägt, kann zum Zukunftspotential für den Zusammenhalt der Gesellschaft und zum Sparpotenzial für den Sozialstaat werden. Bei der Diskussion um das Familiensplittung muss auch das Generationensplittung mit bedacht werden", erklärt der Zukunftsforscher.

Alleinlebende wollen keine Singles bleiben


Fast jeder vierte Bundesbürger (24%) lebt allein – ein Viertel dieser Gruppe möchte es auch dabei belassen. Jedoch ist die deutliche Mehrheit (58%) der Singles in Deutschland auf der Suche nach Zweisamkeit oder Gemeinsamkeit.

Opaschowski: "Die einen leben allein, weil sie es wollen, die anderen, weil sie es müssen. Die Möglichkeit, die Tür hinter sich schließen zu können, wird von den einen als willkommene Freiheit und von den anderen als Ausgrenzung erlebt. Für Letztere kann insbesondere im Alter das Alleinleben zum Synonym für Einsamkeit werden. Auf dem Weg zu einer passenden Partnerschaft wird das gewollte Übergangsstadium zum unfreiwilligen Alleinsein auf Lebenszeit. Umso wichtiger wird dann die Kontaktpflege zum Freundes- und Bekanntenkreis, zur Nachbarschaft oder Hausgemeinschaft."

Fazit: Familie ist kein Auslaufmodell

Die Bürger setzen für sich selbst ganz persönliche Prioritäten: Der Ehe, der Lebenspartnerschaft und der Generationenfamilie gehört ihre besondere Wertschätzung. Diese drei Lebensformen führen die Hierarchie ihrer Lebensmodelle an. "Das Leitbild Ehe lebt weiter; der Ehebegriff wird nicht aufgelöst. Und auch die Familie ist kein Auslaufmodell. Ehe, Kinder und Familie sichern weiterhin das Fortbestehen der Gesellschaft. Familienpolitik bleibt Zukunftspolitik", fasst der Zukunftsforscher zusammen.


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rh 29.10.2013