ANZEIGE

Möbelhersteller verzichten weiterhin auf Online-Direktvertrieb

Für die November-Ausgabe des ECC-Monitor Markenhersteller, der von dem ECC Köln erstellt wird, wurden die Websites von zehn führenden Markenherstellern der Möbelbranche untersucht. Analysiert wurde, ob die Hersteller-Websites vorrangig auf die Unterstützung des stationären Händlernetzes abzielen oder ob die Top-Player der Branche deutlich erkennbar auf den Online-Direktvertrieb setzen und diesen entsprechend stark fördern. Das Ergebnis: Keiner der untersuchten Markenhersteller betreibt einen eigenen Online-Shop; auch die Produktpräsentation zeugt in manchen Fällen von Optimierungsbedarf. In der Kategorie Händlernetzunterstützung differieren die erzielten Punktwerte der betrachteten Top-Player stark.

Im Sortimentsbereich Wohnen & Einrichten werden mittlerweile immerhin rund neun Prozent des Umsatzes online erwirtschaftet, wie Berechnungen der IFH Retail Consultants zeigen. Das entsprach 2012 knapp 2,9 Milliarden Euro. Für den Großteil des Umsatzes sind aber Wohnaccessoires wie Bettwäsche, Gardinen oder Glas-, Porzellan- und Keramikwaren verantwortlich. Möbel und Küchenmöbel hingegen generieren nur etwa ein Fünftel des Online-Umsatzes in dem Sortimentsbereich.

Untersuchte Möbelhersteller ohne Online-Shop

Alle zehn analysierten Markenhersteller der Möbelbranche verzichten auf den Online-Direktvertrieb. Sowohl die Artikel von Hülsta, Wellemöbel, Nolte, Nobilia und Rauch als auch Möbel von Hettich, Alno, Optifit, Häcker und Himolla können online nicht direkt vom Hersteller bezogen werden. Auch lassen alle untersuchten Hersteller die Möglichkeit verstreichen, Kaufinteressenten per Verlinkung direkt an Online-Händler weiterzuleiten, bei dem sie die Markenartikel online bestellen könnten.

Ein Grund für dieses Ergebnis dürfte laut des ECC-Monitors Markenhersteller die Tatsache sein, dass den Konsumenten im Bereich Möbel vor allem die Händlermarken bekannt sind, wohingegen starke Herstellermarken eher selten und allenfalls im höherpreisigen Segment zu finden sind. Der Online-Vertrieb ist daher für Möbelhersteller bislang nur wenig attraktiv und bleibt somit auch in 2013 vornehmlich Händlersache. Aufgrund des fehlenden Online-Direktvertriebs kann keiner der untersuchten Hersteller in der Kategorie Online-Direktvertrieb/Produktpräsentation Punktwerte in der oberen Hälfte der Bewertungsskala erreichen.

Große Unterschiede bei der Produktpräsentation

Nicht nur im Online-Direktvertrieb, sondern auch hinsichtlich der Warenpräsentation zeugen einige der untersuchten Hersteller-Websites von ungenutzten Optimierungspotenzialen, so der ECC-Monitor Markenhersteller. Viele Hersteller verpassen es, ihre Produkte kundenfreundlich und verkaufsfördernd zu präsentieren. So bietet beispielsweise nur einer der zehn untersuchten Branchen-Top-Player (Hülsta) seinen potenziellen Kunden zur Betrachtung der Produktbilder eine Zoom-Funktion an.

Auch die Darstellung der Artikel mittels mehrerer, verschiedener Produktbilder ist bei den Möbelherstellern noch kein Standard, denn fünf der zehn Top-Player bieten lediglich eine Ansicht pro Möbelstück an. Im Ranking des ECC-Monitor Markenhersteller schneiden daher jene Hersteller am besten ab, die sich um eine am Kunden orientierte Warenpräsentation bemühen. Branchen-Vorreiter sind hier neben Hülsta auch Nobilia und Nolte. Beide Möbelhersteller können in der Dimension Produktpräsentation punkten, da sie sowohl professionell produzierte Produktvideos anbieten als auch Möbel-Konfiguratoren bereitstellen, mithilfe derer Kaufinteressenten ihre neue Wohnungseinrichtung online und ohne Download planen können.

Acht von zehn Herstellern verzichten auf soziale Netzwerke

Genau wie auf den Online-Direktvertrieb verzichtet die überwiegende Mehrheit der Hersteller auch auf Aktivitäten in den sozialen Medien. Nur Nolte und Hettich setzen auf die Kombination aus Facebook-Seite und eigenem YouTube-Channel. Bei Twitter ist keiner der untersuchten Markenhersteller aktiv. Ferner ist keine der Herstellerseiten für mobile Endgeräte optimiert – ein weiterer Punkt, in welchem die Hersteller noch nachrüsten können. Über eine eigene App verfügen nur Hettich und Nolte. Hettich stellt in seiner App Tischlern, Innenausbauern und Möbeldesignern genauso wie Heimwerkern und anderen Interessierten aktuelle Informationen, Kataloge, Magazine, Anleitungen und Videos bereit. Und Nolte bietet einen Küchenplaner für das iPad an.



zurück

rh 06.12.2013