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Unterschiedliche Gehälter in der Wirtschaft werden akzeptiert

In der Privatwirtschaft gelten wesentlich größere Unterschiede zwischen Vorstandsgehältern und den Gehältern der übrigen Mitarbeiter als angemessen. Für Vertreter privatwirtschaftlicher Firmen ist ein Verhältnis zwischen den Gehältern eines Vorstandsvorsitzenden und der Gesamtbelegschaft von im Schnitt 19:1 angemessen.  Anders sieht es in öffentlichen Unternehmen aus: Hier liegt die Relation bei 9:1.

Das ergibt eine Analyse der Beratungsgesellschaft Kienbaum, für die mehr als 200 Vorstände und Aufsichtsräte öffentlicher und privatwirtschaftlicher Unternehmen befragt wurden. "Das Leistungsprinzip als Maßstab für die Höhe der Vergütung ist in der Privatwirtschaft wesentlich stärker verankert als im öffentlichen Sektor. Allein dieser Umstand sorgt schon dafür, dass die Gehälter in der Privatwirtschaft häufig stärker streuen als in öffentlichen Unternehmen", sagt Alexander v. Preen, Vergütungsexperte bei der Beratungsgesellschaft Kienbaum.

Mit Unternehmensgröße steigt Akzeptanz

Je größer das Unternehmen, desto größere Gehaltsabstände zwischen den Hierarchieebenen werden als angemessen empfunden, so die Untersuchung: In mittelständischen Firmen der Privatwirtschaft mit bis zu 1.000 Mitarbeitern werden Vergütungsrelationen zwischen Vorstandsvorsitz und der direkt unterstellten Führungsebene von 5:1 als angemessen betrachtet. In privatwirtschaftlichen Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern wird hingegen ein Verhältnis von 8:1 als gerechtfertigt akzeptiert.

Ähnlich verhält es sich bei der Vergütungsrelation von Vorstandsvorsitz zur übrigen Belegschaft im Unternehmen: Bei Firmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern gilt eine Relation von bis zu 10:1 als angemessen. Bei Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern werden in diesem Fall Relationen von bis zu 40:1 als angemessen angesehen.

Handelsunternehmen mit der höchsten Vergütungsrelation


In großen Handelsunternehmen ist die Vergütungsrelation zwischen Vorstandsgehalt zur mittleren Tarifgruppe laut der Untersuchung am höchsten: Sie beträgt dort 37:1. In anderen Branchen wie etwa der chemischen Industrie oder der Versicherungswirtschaft liegt das Verhältnis der Bezüge jeweils unter 30:1.

"Die höheren Vergütungsrelationen im Handel sind aber weniger auf überhöhte Vorstandsbezüge, sondern vielmehr auf die geringen Tarifgehälter zurückzuführen", sagt Preen. Die Grundbezüge besonders gut verdienender Handelsvorstände würden zum Beispiel unter denen in der Versicherungs- oder der Chemiebranche liegen.

Unternehmensgröße hat erheblichen Einfluss

Innerhalb der Branchen ist die Unternehmensgröße der entscheidende Faktor für die Vergütungsrelation. Der Grund: Die Unternehmensgröße ist das wichtigste Bestimmungsmerkmal für die Gehaltshöhe, gerade für die des Vorstands. Außerdem sind Tarifgehälter in einer Branche in der Regel unternehmensübergreifend gleich, die Gehälter der Vorstände steigen aber mit der Unternehmensgröße.


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rh 13.08.2015