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Studie: Deutsche sind bei Einwanderungsfragen gespalten

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (87 %) hat eine steigende Einwanderungszahl innerhalb der letzten fünf Jahre wahrgenommen. Jeder dritte Befragte kann sich nicht für eine eindeutige Meinung entscheiden, wenn es darum geht, ob Einwanderung eine positive oder negative Wirkung auf unser Land hat. 45 Prozent der deutschen Befragten sehen allerdings eher negative Einflüsse. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsinstitut Ipsos hervor, für die rund 17.533 Erwachsene in 24 Ländern befragt wurden. In Deutschland nahmen ca. 1.000 Personen an der Umfrage teil.

Laut Studie meinen auch nur 27 Prozent der Deutschen, Einwanderer würden sich positiv auf die Wirtschaft auswirken, allerdings zeichnet sich hier laut Studie eine Tendenz des Umdenkens ab, denn 2014 waren nur 23 Prozent dieser Meinung. Immerhin jeder dritte Deutsche stimmt der Aussage zu, dass Immigranten Deutschland zu einem interessanteren Ort zum Leben machen. Allerdings votieren ebenso viele  dagegen (33 %) oder sind in dieser Frage unentschieden (30 %).

Weltweit sieht nur jeder Fünfte positive Auswirkungen

Weltweit sieht es im Durchschnitt nicht viel anders aus. Nur jeder fünfte Befragte ist der Meinung, Immigration habe einen positiven Einfluss auf sein Land. Die Deutschen liegen da genau auf dem Durchschnittswert, im Gegensatz zu den Befragten in den wirtschaftlich schnell aufstrebenden Ländern Saudi Arabien und Indien, wo jeder zweite einen positiven Einfluss auf  sein Land sieht. In Frankreich (11 %), Russland (11 %), Ungarn (6 %), Italien (5 %) und der Türkei (2 %) gibt es dagegen kaum Menschen, die Positives in dieser Frage sehen.

Weniger Deutsche sehen Jobs bedroht

In Deutschland sieht knapp jeder Dritte (30 %) durch Einwanderer die Jobchancen für Einheimische bedroht, das sind fünf Prozent weniger als 2014. 39 Prozent sehen keine Job-Bedrohung, jeder vierte (27 %) ist in dieser Frage unentschieden. In dieser Frage unterscheiden sich die Deutschen deutlich vom weltweiten Durchschnitt, wo 45 Prozent die heimischen Jobs durch Zuwanderer gefährdet sehen. Insbesondere in der Türkei (85 %) und in Russland (68 %) haben die Menschen Sorge um eine immigrationsbedingte Chancenreduzierung auf dem Arbeitsmarkt. In Schweden (25 %) und in Japan (24 %) wird diese Sorge nur von einem Viertel der Bevölkerung geteilt.

Prozess des Umdenkens zeichnet sich in Deutschland ab

Während zu Beginn der jährlichen Umfragen im Jahr 2011 noch 53 Prozent der Deutschen der Meinung war, dass es hierzulande zu viele Einwanderer gibt, sank dieser Wert auf 51 Prozent im Jahr 2014 und hat aktuell seinen bisher niedrigsten Wert von 43 Prozent erreicht. Damit liegt Deutschland unterhalb des internationalen Durchschnittswerts von 50 Prozent. Während 26 Prozent der Befragten unentschieden sind, vertreten 27 Prozent nicht die Ansicht, dass es in Deutschland zu viele Immigranten gibt.

International sticht die Türkei heraus, in der 92 Prozent der Bevölkerung die Anzahl der Einwanderer als zu hoch betrachtet. Ebenfalls zu viele Einwanderer haben aus Bevölkerungssicht Italien (71 %) und Russland (69 %). Wenig Sorgen um zu viele Einwanderer machen sich die Befragten in Japan (13 %).



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rh 14.08.2015