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Führungskräfte: Erfahrung schützt nicht vor Fehlentscheidungen

Die 'Leaders of Tomorrow' fordern von der Führungsriege von heute, ihr Entscheidungsverhalten radikal zu überdenken. Für die Führungskräfte von morgen sind Offenheit für neue Ideen und die Fähigkeit, mit der digitalen Informationsflut umzugehen, deutlich wichtiger als Erfahrungen aus der vordigitalen Ära. Das zeigt die Studie 'Global Perspectives Barometer 2016: Voices of the Leaders of Tomorrow'. Dazu befragten der GfK Verein und das St. Gallen Symposium rund 800 Nachwuchskräfte aus mehr als 70 Ländern.

Größte Risiken bergen nötige Entscheidungen, die versäumt werden

Über zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Leaders of Tomorrow sind demnach der Meinung, dass die heutigen Führungskräfte bei Fehlentscheidungen meist in den ersten Schritten versagen. Insgesamt 39 Prozent sagen zum Beispiel, dass die heutigen Manager nicht in der Lage seien, alle möglichen Lösungswege zu identifizieren oder verschiedene Optionen adäquat zu analysieren und zu gewichten. Man verließe sich zu sehr auf bisherige Erfahrungen anstatt Annahmen radikal zu hinterfragen, um zu besseren Entscheidungen zu gelangen.

"Eines der größten Probleme aus Sicht des Nachwuchses ist es, dass Unternehmen blind gegenüber Innovationen sind und sich zu sehr an Bewährtes klammern", sagt Dr. Andreas Neus, stellvertretender Geschäftsführer des GfK Vereins.

Manager sollten aktiv Widerspruch einfordern

Die Hälfte der Befragten hält es für unabdingbar, dass Führungskräfte während des Entscheidungsprozesses vor allem die jungen Mitarbeiter aktiv auffordern, die Ideen des Managements zu hinterfragen. Widerspruch sollte aktiv eingefordert werden.

Ein Viertel der befragten Leaders of Tomorrow gibt an, eher den Job wechseln zu wollen, als für jemanden zu arbeiten, der sie bei Entscheidungen nicht konsultiert oder ihre Ideen und Einwände übergeht. Bei der Einbeziehung von Teammitgliedern in die wichtige Entscheidungsvorbereitung – hier passieren aus Sicht der Befragten am häufigsten schwerwiegende Fehler – sind sich die Führungskräfte von morgen einig: Bis zu 90 Prozent der künftigen Manager wollen ihr Team große Teile der Vorbereitung übernehmen lassen.

Mitarbeiter in Entscheidungen einbeziehen

Das 'Global Perspectives Barometer' zeigt: Die Digital Natives fordern, dass Unternehmen die Art, wie sie Entscheidungen treffen, grundlegend verändern. Sie wollen in einer informationsgetriebenen und dezentralen Organisation arbeiten, in der mit klar definierten Zielen und nicht durch Hierarchie geführt wird. Dies bedeutet für 62 Prozent auch eine Verschiebung der Entscheidungsautorität: Sie fordern, dass Entscheidungen von denen getroffen werden sollten, die den engsten Kontakt zu Markt und Kunden haben. Ein freier Zugang zu internen Informationen für alle Mitarbeiter einer Organisation ist für 79 Prozent der Leaders of Tomorrow sogar die Basis für ein langfristig erfolgreiches Unternehmen.

Für das 'Global Perspectives Barometer 2016: Voices of the Leaders of Tomorrow' wurden von Dezember 2015 bis Februar 2016 insgesamt 802 junge Talente aus 76 Ländern befragt. Die Teilnehmer der Online-Umfrage wurden aus dem Netzwerk des St. Gallen Symposiums generiert und persönlich zur Studie eingeladen (Auswahl ist nicht repräsentativ). Der Großteil der Befragten sind Vollzeitstudenten, die restlichen studieren in Teilzeit oder sind bereits berufstätig. Die Studie ist eine Kooperation des GfK Vereins und des St. Gallen Symposiums.


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vg 12.05.2016