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Hohe Arbeitslosigkeit bedeutet nicht gleich niedrige Kaufkraft

Eine lang anhaltende hohe Arbeitslosigkeit wirkt sich meistens auf die Kaufkraft der Menschen aus. Meistens, aber nicht immer. Wie es um die Kaufkraft in Relation zur Arbeitslosigkeit in Europa bestellt ist, hat nun RegioData Research ermittelt. Es zeigt sich: Länder mit einer hohen Kaufkraft weisen in der Regel auch eine niedrige Arbeitslosigkeit auf. Dies trifft auf die meisten west- und nordeuropäischen Länder zu. Anders im Fall Südeuropas. So ist die Arbeitslosigkeit Spaniens mit 25 Prozent für 2012 die höchste in der EU und die dritthöchste in Europa, dennoch liegt die Kaufkraft mit einem Wert von rund 12.600 Euro noch über dem europäischen Schnitt, so RegioData Research. Ebenso im Fall Griechenlands – hier betrug die Arbeitslosigkeit für 2012 circa 24 Prozent bei einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 10.350 Euro im Jahr.

Auch im Bereich der Länder mit einer niedrigen durchschnittlichen Kaufkraft gibt es Ausnahmen, ermittelt RegioData Research. So weisen Länder wie beispielsweise die Türkei, die Ukraine, Russland oder Rumänien Arbeitslosenraten von unter zehn Prozent auf.

Die höchste Arbeitslosigkeit in Europa erreicht aktuell Bosnien und Herzegowina (45%), so RegioData Research. Dies schlägt sich auch in einer sehr niedrigen Kaufkraft von nur knapp mehr als 2.000 Euro pro Kopf im Jahr nieder. Dennoch stieg die Kaufkraft in diesem Land laut RegioData Research selbst im Krisenzeitraum 2008 bis 2012 um mehr als zehn Prozent und dies bei einer anhaltend hohen Arbeitslosigkeit. Kein Job bedeute nämlich nicht automatisch auch keine Arbeit oder kein Einkommen. Häufig werde in diesen Ländern ohne Anmeldung gearbeitet beziehungsweise lebten viele Menschen auch von Transferleistungen wie beispielsweise Geldüberweisungen von Verwandten aus dem Ausland. Dies wirke sich dann positiv auf die Kaufkraft aus, die trotz hoher Arbeitslosigkeit leicht steigen kann.


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vg 23.01.2014