ANZEIGE

ANZEIGE

Mobilität: Carsharing in Europa auf dem Vormarsch

Geht es nach den Europäern, entspricht die Zukunft des Pkws der Shareconomy und ist geprägt von Carsharing, Fahrgemeinschaften und innovativen Mobilitätskonzepten. Für 73 Prozent der Verbraucher liegen diese Alternativen weiter im Trend. Jeder fünfte Europäer nutzt bereits Fahrgemeinschaften. Dies geht aus einer Studie der Commerz Finanz GmbH in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut BIPE hervor. 4.830 Verbraucher in acht europäischen Ländern wurden über das Internet zu ihren Erwartungen und ihrem Nutzungsverhalten hinsichtlich des Pkws befragt.

Statussymbol wird zum gemeinsamen Fortbewegungsmittel

War der Pkw gestern noch Inbegriff von gesellschaftlichem Status, verbinden die europäischen Verbraucher heute damit vorrangig Freiheit und Autonomie (52 %). Dies trifft besonders auf Frauen zu. Sie legen im Vergleich zu den Männern noch mehr Gewicht auf den Aspekt mobiler Unabhängigkeit (56 % zu 48 %). In zehn Jahren hingegen wird der Pkw ein Fortbewegungsmittel unter vielen sein, sagen 37 Prozent der Europäer.

Als weitere Assoziationen nennen sie Innovation, Kostenaspekt und Umweltverschmutzung. Dementsprechend klare Forderungen stellen die Verbraucher an die Automobilindustrie: Sie wünschen sich "praktische" Innovationen für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen. High-Tech-Innovationen sind weniger gefragt. Nur 52 Prozent würden ihren Pkw verstärkt nutzen, wenn dieser technologisch besser ausgestattet wäre.

Trotz steigenden Umweltbewusstseins behalten die Verbraucher die Tankanzeige im Blick: 93 Prozent achten beim Kauf des nächsten Pkws auf den Kraftstoffverbrauch. Einen geringen Schadstoffausstoß wollen nur 73 Prozent der Europäer bei der Wahl des nächsten Pkws berücksichtigen.

Gemeinsame Nutzung von Autos

Kosten- und Umweltbewusstsein der Europäer führen zu einer neuen Rolle des Pkws in der Mobilitätslandschaft. Sein Stellenwert wird sich jedoch nicht grundlegend ändern: Für drei Viertel (74 %) der Europäer nimmt der Pkw auch in Zukunft eine ebenso hohe Bedeutung ein wie heute. Doch nur noch für jeden zweiten Verbraucher ist das Auto künftig ein Produkt, das er alleine besitzt. Frauen, so das Ergebnis der Studie, sind besonders gerne Pkw-Eigentümerinnen.

Der geteilten Mobilität in Form von Carsharing oder Fahrgemeinschaften stehen sie daher etwas skeptischer gegenüber: Eine gemeinsame Pkw-Nutzung befürworten 47 Prozent der Männer, aber nur 38 Prozent der Frauen. Das Konzept der Fahrgemeinschaften hat sich dennoch europaweit bereits durchgesetzt. Schon heute greift jeder fünfte Europäer darauf zurück.

Auch in Zukunft erwarten die Europäer eine positive Entwicklung dieser Alternativen und schätzen dabei besonders Fahrgemeinschaften (73 %) sowie Carsharing (73 %) als vielversprechend ein. Mobilen Pauschalangeboten, die vom langfristigen Autoverleih bis zum Leihfahrrad reichen, rechnen sie etwas niedrigere Chancen zu (67 %).

Europäer spüren den Preisanstieg

Steigende Pkw-Preise und die hohen Nutzungskosten zählen heute zu den Hauptsorgen der europäischen Verbraucher. 63 Prozent sind überzeugt, dass dieser Preistrend in den kommenden zehn Jahren anhalten wird (Deutschland: 80 %).

Die europäischen Verbraucher wollen künftig vermehrt Hand am eigenen Pkw anlegen und diesen selbst warten bzw. tun dies bereits (49 %). Auch das Konzept der Selbsthilfewerkstatt nimmt an Bedeutung zu: Unter professioneller Anleitung wird hier der eigene Pkw in einer Kfz-Werkstatt repariert. 42 Prozent der Europäer zeigen sich an einem solchen Modell interessiert. Noch mehr Interesse rufen "All-inclusive-Wartungspakete" hervor, welche zwei Drittel (68 %) der Europäer in zehn Jahren beim Pkw-Kauf abschließen wollen.

Die Suche nach niedrigen Kosten führt die Verbraucher nicht zuletzt ins Internet. 59 Prozent der Europäer planen, künftig Kfz-Ersatzteile und Zubehör über Onlineanbieter zu beziehen, oder tun dies heute schon. Anders beim Neuwagenkauf im Internet - 55 Prozent der Verbraucher geben an, ihren Pkw auch mittelfristig nicht direkt im Netz kaufen und bezahlen zu wollen.


zurück

rh 24.02.2014