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Prognose: EU-Wirtschaft wächst 2014 um 1,2 Prozent

Die europäischen Wirtschaftsweisen (EEAG) am CESifo erwarten eine Beschleunigung des Wachstums der Weltwirtschaft auf 3,4 Prozent 2014. Im vergangenen Jahr wusch die Weltwirtschaft um 2,8 Prozent. Das geht aus dem neuesten Report der Gruppe hervor, der am Donnerstag, 27. Februar, in Brüssel vorgestellt wurde. Der Welthandel dürfte 2014 sogar um 4,9 Prozent wachsen (2 % in 2013). Das ist weniger als 2011, als die Rate 5,8 Prozent betrug. Anders als in den Vorjahren kommt ein Großteil des Wachstums aus den Industrieländern, vor allem aus den USA und Großbritannien, und weniger aus Asien und Lateinamerika. Die Schwellenländer werden wieder am stärksten wachsen, so die Prognose.

In den USA tragen billige Energie, ein wiederbelebter Häusermarkt und verbesserte weltwirtschaftliche Bedingungen zu einem Wachstum von 2,6 Prozent bei (2013: 1,9 %). Zudem werde die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen, von durchschnittlich 7,4 Prozent 2012 auf 6,4 Prozent in diesem Jahr. Das staatliche Haushaltsdefizit werde sich auf unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts verbessern. Dagegen steigt die Inflationrate von 1,5 Prozent 2013 auf 1,9 Prozent 2014.

In China werden eine Verringerung der überschüssigen industriellen Kapazität und etwas niedrigere Nachfrage aus dem Ausland zu einer Verlangsamung des Wachstumstrends führen. Inflationsbereinigt wird das Wachstum 7,5 Prozent erreichen, etwas weniger als die 7,7 Prozent im Jahre 2013. Die Inflation wird von 2,6 Prozent 2013 auf 3,3 Prozent 2014 zulegen.

In Japan könnte die Erhöhung der Verbrauchssteuer von 5 auf 8 Prozent zu einer Erhöhung der Inflationsrate auf 2,7 Prozent führen. Das reale Bruttoinlandsprodukt dürfte um 1,5 Prozent zulegen.

Der kurzfristige Ausblick auf Indien ist weniger pessimistisch geworden: Die Wirtschaft dürfte um 5,6 Prozent wachsen, deutlich mehr als im Vorjahr (3,9 %). Die Inflation sollte zurückgehen auf 9,2 Prozent (2013: 11,5 %). Lateinamerikas Wachstum sollte sich auf 2,9 Prozent 2014 erhöhen.

Die wirtschaftlichen Stimmungsindikatoren und das Vertrauen in der Europäischen Union haben sich in letzter Zeit verbessert. Das Wachstum der Euroländer dürfte 0,7 Prozent betragen, das der EU 1,2 Prozent. Während die Wirtschaftsleistung in Italien, Griechenland, Slowenien und Zypern schrumpfen wird, wird sie überdurchschnittlich in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Österreich, Belgien, Irland, Luxemburg, Malta und in den meisten Ländern Mittel- und Osteuropas steigen. Die Inflation wird zudem weiter zurückgehen von 1,5 auf 1,3 Prozent und in der Euro-Gruppe von 1,4 auf 1,1 Prozent. Die Arbeitslosenrate wird im Euroland 12,2 Prozent betragen und in der EU 10,8 Prozent.

Deutschlands Wirtschaftsleistung in diesem Winter lag vermutlich über seinem Potenzial. Der ifo Geschäftsklimaindex ist schon mehrere Monate in Folge gestiegen. Das Wirtschaftswachstum sollte 1,9 Prozent erreichen (2013: 0,4 %) Die Arbeitslosigkeit dürfte leicht auf 5,0 Prozent 2014 sinken (2013: 5,2 %). Die Inflation könnte auf 1,6 Prozent zurückgehen.

Die Wirtschaftslage in Frankreich dürfte am Ende des Winters die Flaute hinter sich lassen. Aber ein größerer Aufschwung ist nicht in Sicht. Die Wirtschaft wird mehr oder weniger stagnieren und nur um 0,2 Prozent wachsen. Die Arbeitslosigkeit wird 11,0 Prozent erreichen (2013: 10,8 %). Die Inflation wird bei 1,0 Prozent verharren.

Großbritanniens Wirtschaftsprognose sieht dagegen lebhafter aus. Die Wirtschaft wird um 2,6 Prozent 2014 wachsen, die Inflation wird 2,2 Prozent erreichen. Die Arbeitslosigkeit sollte nicht schnell zurückgehen und erst zum Jahresende unter die sieben Prozent fallen.

In Italien erwarten die EEAG-Experten keine breite Erholung. Die Wirtschaftsleistung dürfte um 0,1 Prozent schrumpfen, also stagnieren. Die erwartete leichte Erholung in der zweiten Jahreshälfte wird nicht groß genug sein, um eine Wende auf dem Arbeitsmarkt auszulösen. Die Arbeitslosigkeit wird vielmehr auf 12,6 Prozent steigen, während die Inflation zurückgeht.

Spanien ist noch weit davon entfernt, wieder wettbewerbsfähig zu werden. Die Preise werdenum 0,1 Prozent sinken. Das Wachstum dürfte gemäßigte 0,5 Prozent erreichen. Die Arbeitslosigkeit dürfte auf 26,7 Prozent steigen.

Portugal wird ein bescheidenes Wachstum von 0,3 Prozent erzielen, Griechenland weiter schrumpfen, um 1,2 Prozent. Zyperns Wirtschaftsleistung wird sogar um 3,8 Prozent zurückgehen. Irland hat definitiv die Krankenstation verlassen und wächst um  2,1 Prozent.


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rh 27.02.2014