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Subjektives Freiheitsgefühl nimmt zu, Ruf nach Verboten ab

Die Wertschätzung der Freiheit in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr insgesamt betrachtet zugenommen. Das hat das John Stuart Mill für Freiheitsforschung in Heidelberg als Ergebnis des 'Freiheitsindexes Deutschland' für das Jahr 2015 ermittelt. In Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und dem Institut für Publizistik der Universität Mainz wurden zum fünften Mal eine Repräsentativbefragung der Bevölkerung und eine quantitative Medieninhaltsanalyse überregionaler Printmedien durchgeführt.

Auf einer Skala, die sich von -50 bis +50 erstreckt, befindet sich der für 2015 aus den Ergebnissen von Repräsentativbefragung (1.453 Personen) und Medieninhaltsanalyse (2.122 Presseartikel) errechnete 'Freiheitsindex' bei minus 1,0, das heißt nach wie vor befindet sich Freiheit damit leicht im Hintertreffen gegenüber konkurrierenden Werten wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit.

Im Vergleich zu 2014 kann aber eine Verschiebung zu Gunsten der Freiheit festgestellt werden. Der Anstieg des Wertes von -7,0 in 2014 auf -1,0 in diesem Jahr ist laut Studie vorrangig auf die Ergebnisse der Medieninhaltsanalyse zurückzuführen. U. a. als ein Effekt des Attentates auf das Satiremagazin Charlie Hebdo war die analysierte Medienberichterstattung freiheitsaffiner als im Vorjahr.

Internationaler Terrorismus bedroht westliche Werte

Die Ergebnisse zum diesjährigen Schwerpunktthema geben Einsichten in das Bewusstsein der Bevölkerung vom Westen und dessen Werten: Freie Wahlen (83%) sowie Presse- und Meinungsfreiheit (80%) sind die am häufigsten genannten westlichen Werte. Bedroht sehen die Befragten die westlichen Werte am stärksten durch den internationalen Terrorismus (35%) und durch extremistische Gruppen im Inland (30%).


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vg 08.10.2015