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Zahl der Existenzgründungen geht weiter zurück

Die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen ist im Jahr 2013 um 8.500 oder 2,4 Prozent zurückgegangen und liegt bei 337.900. Damit setzt sich die seit 2005 anhaltende rückläufige Entwicklung fort. Dies haben die Wissenschaftler des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn auf der Basis der Gewerbeanzeigenstatistik des Statistischen Bundesamtes errechnet.

Im ersten Halbjahr 2013 sank die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen demnach um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im zweiten blieb sie auf dem Niveau vom 2. Halbjahr 2012. Der Rückgang bei den gewerblichen Existenzgründungen ist demnach im 2. Halbjahr 2013 gestoppt worden. Mit ein Grund für diese Entwicklung dürften die wieder leicht gestiegenen Zugangszahlen bei der Gründungszuschuss-Förderung sein, so das IfM. Die Zahl der hierdurch geförderten Gründungen sei im Jahr 2013 um rund 6.500 oder 32,0 Prozent gestiegen, nachdem im Jahr 2012 ein Rückgang um rund 113.500 oder 84,8 Prozent zu verzeichnen gewesen sei.

Zahl der gewerblichen Liquidationen gesunken

Die Zahl der gewerblichen Liquidationen ist laut IfM von 370.500 im Jahr 2012 auf 353.700 im Jahr 2013 um 4,6 Prozent gesunken. Trotz dieser positiven Entwicklung ergibt sich für das Jahr 2013 ein negativer Gründungssaldo (Differenz aus Existenzgründungen und Liquidationen) von rund 15.700. Dies ist der dritte negative Gründungssaldo seit Mitte der 1970er-Jahre.

Weniger als die Hälfte (44,8%) der rund 755.000 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2013 gilt als Existenzgründung entsprechend der Definition des IfM Bonn.
Betriebsgründungen mit einer größeren wirtschaftlichen Bedeutung (Betriebsgründungen von Hauptniederlassungen) sind im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr mit -4,0 Prozent auf rund 88.300 Betriebsgründungen stärker zurückgegangen als Kleinbetriebsgründungen mit -2,2 Prozent auf rund 214.200. Jede vierte Existenzgründung (26,1%) stellte eine Betriebsgründung einer Hauptniederlassung dar. Der Anteil der Kleingewerbegründungen an den Existenzgründungen lag bei 63,4 Prozent.

Frauen gründen seltener

78,5 Prozent der Existenzgründungen erfolgten laut IfM in Form eines Einzelunternehmens. Der Anteil der Frauen unter den Existenzgründungen von Einzelunternehmen hat sich im Jahr 2013 geringfügig verringert und lag bei 28,5 Prozent. 46,5 Prozent der Einzelunternehmen wurden von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit gegründet. Der Anteil ausländischer Gründer nimmt seit Jahren zu.  Die Zahl der Liquidationen von Hauptniederlassungen ging im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf rund 78.000 zurück, die der Betriebsaufgaben von Kleinbetrieben sank um 5,5 Prozent auf rund 248.500.

Das Produzierende Gewerbe wies laut IfM im Bereich Bergbau, Energieversorgung und Baugewerbe einen Gründungsüberschuss auf. Außer in den Bereichen Grundstücks- und Wohnungswesen, Erziehung und Unterricht, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie Gesundheits- und Sozialwesen übertraf bei allen anderen Wirtschaftszweigen die Zahl der Liquidationen die der Existenzgründungen. Einen besonders großen Liquidationsüberschuss wies der Handel und insbesondere der Einzelhandel auf.

Aktuelle Zahlen zu den Gründungen und Unternehmensschließungen sind auf der Homepage des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn zu finden.


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vg 15.05.2014