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Datenschutz: Vertrauen in Gesundheitseinrichtungen und Staat

Das Vertrauen in Datenschutz hängt maßgeblich von der Einrichtung ab, die die Daten bearbeitet. Dabei vertrauen die Deutschen am häufigsten Einrichtungen der Gesundheitsbranche und am wenigsten IT- und Telekommunikationsunternehmen. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage der Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. (ISMF) zum Vertrauen in den Datenschutz bei verschiedensten Einrichtungen und Institutionen. Zwischen dem 5. und 9. Mai wurden dazu Personen ab 14 Jahren befragt.

Insgesamt wurde das Vertrauen in den Datenschutz bei 23 Einrichtungen verschiedenster Branchen abgefragt. Dabei vertrauen 44 Prozent der Befragten dem Datenschutz bei den abgefragten Einrichtungen eher oder sehr. Spitzenreiter sind die Einrichtungen der Gesundheitsbranche, deren Datenschutz mit 76 Prozent die meisten vertrauen. Knapp 55 Prozent der Befragten vertrauen dem Datenschutz öffentlicher Einrichtungen, 51 Prozent vertrauen dem Datenschutz bei Finanzunternehmen und nur 19 Prozent dem Datenschutz bei den abgefragten IT- und Telekommunikationsunternehmen.

Bei der Betrachtung der einzelnen Einrichtungen zeigt sich: Am häufigsten vertrauen die Deutschen dem Datenschutz bei der Polizei (82 %) - und trotz des NSA Skandals wird dem Datenschutz bei ausländischen Geheimdiensten (7 %) noch häufiger vertraut als dem Datenschutz bei sozialen Medien (5 %).

Polizeilicher Datenschutz genießt hohes Vertrauen

Während Geschlecht und Bildung auf das allgemeine Vertrauen in den Datenschutz keinen Einfluss hat, zeigt sich mit steigendem Alter ein sinkendes Vertrauen in den Umgang mit Daten. Auch der Wohnort hat einen Einfluss - Befragte aus den neueren Bundesländern vertrauen weniger. Am stärksten ist das Vertrauen in den Datenschutz in Baden-Württemberg.

Das Vertrauen in öffentliche Einrichtungen ist im Mittel mit 55 Prozent überdurchschnittlich stark - ohne Einbezug von Geheimdiensten vertrauen hier sogar 70 Prozent der Deutschen dem Datenschutz. Hier hat der Grad der formalen Bildung einen positiven Einfluss auf das Vertrauen. Während dem Datenschutz bei der Polizei (82 %), Gesetzlichen Pflichtversicherungen (72 %), Kommunalen Einrichtungen (69 %), dem Finanzamt (67 %) und Landes- und Bundeseinrichtungen (60 %) überdurchschnittlich stark vertraut wird, liegen deutsche Geheimdienste (27 %) sowie Ausländische Geheimdienste (7 %) deutlich unter dem Schnitt.

IT- und Telekommunikationsfirmen wird misstraut

Dem Datenschutz bei allen abgefragten IT- und Telekommunikationsunternehmen wird hingegen unterdurchschnittlich oft vertraut. Im Schnitt vertrauen dem Datenschutz der abgefragten IT-Unternehmen nur knapp 19 Prozent der Befragten. Hier sinkt das Vertrauen in den Datenschutz mit dem Grad der formalen Bildung, der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland ist hingegen nicht mehr eindeutig. Telefongesellschaften (28 %) schneiden noch am besten ab, gefolgt von E-Mail-Kontobetreibern (25 %), Handyherstellern (24 %), Suchmaschinenbetreibern (16 %) und sozialen Medien (5 %).

Dem Datenschutz aller abgefragten Finanzunternehmen wird hingegen überdurchschnittlich häufig vertraut. Im Schnitt vertrauen 51 Prozent der Befragten den Unternehmen hinsichtlich des Datenschutzes. Vorne liegen Banken und Sparkassen (68 %), gefolgt von Kreditkartengesellschaften und Versicherungen (jeweils 42 %).

Bei den abgefragten Finanzunternehmen allgemein ist ein sinkendes Vertrauen in den Umgang mit Daten mit steigendem Alter zu beobachten. Regional betrachtet vertrauen die Baden-Württemberger dem Datenschutz bei Finanzunternehmen am häufigsten, Personen aus Nordrheinwestfalen sowie dem Nordosten am seltensten. Am stärksten ist das Vertrauen in den Datenschutz in der Gesundheitsbranche (77 %). Trotz der Berichterstattung über den Umgang mit Patientendaten durch Apotheken wird hier dem Datenschutz mit 78 Prozent der Deutschen am zeithäufigsten vertraut.

Krankenhäuser und Kirchen mit Vertrauensvorsprung

Auch Ärzten und Krankenhäusern vertrauen mit 75 Prozent überdurchschnittlich viele der Deutschen. Zwar hat die Bildung auf das Vertrauen in die Gesundheitsbranche keinen Einfluss, doch die Gruppe der über 59-Jährigen, die ansonsten dem Datenschutz am kritischsten gegenübersteht, vertraut hier deutlich mehr als die 40- bis 59-Jährigen. Die Jüngsten bleiben jedoch Spitzenreiter. Mit steigendem Einkommen sinkt jedoch das Vertrauen in den Umgang mit Daten bei Gesundheitseinrichtungen.

Neben diesen Branchen wurde ferner das Vertrauen in den Datenschutz bei Vereinen und Clubs (51 %) Energieversorgern (50 %), Kirchen und Religionsgemeinschaften (49 %), Lotteriegesellschaften (19 %) und Werbeagenturen (8 %) erhoben. Auch das Vertrauen in den Datenschutz bei Marktforschungsinstituten wurde abgefragt, wobei mit 40 Prozent der Deutschen nur unterdurchschnittliche viele dem Datenschutz vertrauen.


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rh 19.05.2014