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Deutschland: Sorge um Arbeitslosigkeit weiter auf Platz 1

Für die Bundesdeutschen bleibt Arbeitslosigkeit auch in diesem Jahr die Sorge Nummer eins. Deutlich zugenommen hat 2014 die Besorgnis über die Altersversorgung. So lautet ein zentrales Ergebnis der Studie 'Challenges of the Nations 2014' des GfK Vereins. Befragt wurden die Bürger nach den am dringendsten zu lösenden Aufgaben in ihrem Land. Insgesamt bleibt die Zahl der genannten Herausforderungen, die ein Gradmesser für die Besorgnis ist, mit 2,6 nach 2,5 im Vorjahr weitgehend konstant. Doch in der Reihenfolge und in der Bedeutung der Probleme gibt es zum Teil deutliche Verschiebungen.

Hauptsorgen: Arbeitslosigkeit, Preis- und Kaufkraftentwicklung, Rente

Seit mehr als 20 Jahren unangefochtener Spitzenreiter der deutschen Sorgenliste ist und bleibt laut Gfk Verein die Arbeitslosigkeit: 33 Prozent nennen die Situation auf dem Arbeitsmarkt als wichtigste Herausforderung. Allerdings hat sich der Wert seit dem Krisenjahr 2009 halbiert – damals betrug er noch 66 Prozent. Dabei ist die Besorgnis mit 40 Prozent in den Neuen Bundesländern weiterhin präsenter als im Westen mit 32 Prozent.

Auf Platz zwei liegt mit 26 Prozent zum dritten Mal in Folge die Sorge um die Preis- und Kaufkraftentwicklung. Im Vergleich zu 2013 ist die Beunruhigung zwar um drei Prozentpunkte zurückgegangen, bleibt aber ein Dauerbrenner: Seit fünf Jahren stellt sie für mindestens rund ein Viertel der Deutschen ein dringend zu lösendes Problem dar, und dies trotz einer geringen Inflationsrate, so der GfK Verein.

Deutlich an Brisanz gewonnen hat laut den Forschern die Sorge um die Renten und die Altersversorgung. Mit einem Plus um zehn Prozentpunkte auf 24 Prozent hat sich das Thema in diesem Jahr vom fünften auf den dritten Rang geschoben. 

Weitere Sorgen: Armut, Zuwanderung, Bildungspolitik, Kriminalität

Auf Platz vier der Sorgenliste: 14 Prozent der Deutschen machen sich Gedanken über Armut – mit kontinuierlich steigender Tendenz seit 2010. Eine größere Herausforderung als noch im vergangenen Jahr sehen die Deutschen zudem in der Zuwanderung bzw. der Integration. Nach acht Prozent im Vorjahr nennen aktuell 13 Prozent dieses Thema als dringendes Problem – das damit den fünften Platz des Sorgenrankings erreicht.

Auf Position 6 liegt mit zwölf Prozent die Sorge um die Bildungspolitik. Hier ist im kurz- und mittelfristigen Vergleich eine Entspannung der Lage erkennbar, so die GfK. Dies liege wohl hauptsächlich daran, dass sich die Leistungen deutscher Schüler in der PISA-Studie verbessert haben, wodurch Deutschland nun im OECD-Vergleich einen Platz im oberen Mittelfeld einnimmt.
 
Die Kriminalität ist mit einem Anstieg um drei Prozentpunkte dagegen wieder stärker in das Bewusstsein der Deutschen gerückt. Elf Prozent fordern in diesem Jahr eine verstärkte Verbrechensbekämpfung, das bedeutet Rang 7.

Welches sind die dringendsten Aufgaben, die heute zu lösen sind?

Diese Ergebnisse sind ein Auszug aus der GfK-Studie 'Challenges of the Nations 2014' und basieren auf rund 19.700 Interviews, die im Auftrag des GfK Vereins im Frühjahr 2014 in Europa in Deutschland, Italien, Frankreich, Polen, Österreich, Großbritannien, Belgien, Russland, Spanien, den Niederlanden, Schweden und erstmals in diesem Jahr in der Schweiz und der Türkei durchgeführt wurden. Außerdem zum ersten Mal vertreten sind Südafrika und Nigeria, die USA sowie Brasilien. In Deutschland wurde eine repräsentative Stichprobe von 2.018 Personen befragt. Die internationalen Ergebnisse werden voraussichtlich Ende Juli 2014 veröffentlicht.

Grundlage der Untersuchung ist folgende offene Frage, die jedes Jahr unverändert gestellt wird: "Welches sind Ihrer Meinung nach die dringendsten Aufgaben, die heute in [jeweiliges Land] zu lösen sind?" Die Befragten erhalten keinerlei beschränkende Vorgaben für ihre Antwortmöglichkeiten, Mehrfachnennungen sind möglich.


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vg 05.06.2014