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Schneekoppe beantragt Schutzschirmverfahren

Weiter Trubel bei Schneekoppe: Nachdem die Schneekoppe Beteiligungs GmbH  zum 4. August 2014 als Komplementärin aus der Schneekoppe GmbH & Co. KG ausgetreten ist und sämtliche Vermögensgegenstände und Vertragsverhältnisse im Wege der Gesamtrechtsnachfolge auf die Schneekoppe Lifestyle GmbH als alleinige Kommanditistin der Schneekoppe GmbH & Co. KG übergegangen sind, hat Schneekoppe am 8. August beim Amtsgericht Tostedt ein Schutzschirmverfahren beantragt. Es handelt sich hierbei um eine Form des Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung.

Das Schutzschirmverfahren steht Unternehmen offen, die sich in einer wirtschaftlichen Schieflage befinden, aber noch zahlungsfähig sind und positive Aussichten auf eine nachhaltige Sanierung haben. Schneekoppe hat jetzt drei Monate Zeit, um einen Insolvenzplan zur nachhaltigen Sanierung des Unternehmens auszuarbeiten. In dieser Zeit steht es unter dem Schutzschirm, das heißt, es ist vor Vollstreckungsforderungen geschützt.

"Unter dem Schutz des Schirms werden wir auf Basis der bereits durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen einen Sanierungsplan ausarbeiten", so Geschäftsführer Markus Klein. Klein hatte vor zwei Jahren sein Amt angetreten und mit Restrukturierungsmaßnahmen begonnen. Unter anderem optimierte er laut einer Mitteilung von Schneekoppe die Produktpalette und straffte die organisatorische Struktur des Unternehmens. Klein führt – begleitet von Rechtsanwalt Dr. Malte Köster (Kanzlei Willmer & Partner) als vorläufigem Sachwalter und unter Aufsicht des Gerichts – die Geschäfte weiter.

Die auf Unternehmenssanierungen spezialisierte Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff & Partner unterstützt den Restrukturierungsprozess. Rechtsanwalt Andreas Liebaug wird als Sanierungsgeschäftsführer die rechtlichen Aspekte des Verfahrens umsetzen. Liebaug: "Schneekoppe hat bereits den Wendepunkt erreicht. Das Unternehmen ist, wenn auch auf niedrigerem Umsatzniveau, wieder auf Wachstumskurs."

Schneekoppe hatte 2010 eine Mittelstandsanleihe ausgegeben. Die im September anstehenden jährlichen Zinszahlungen hätten dazu geführt, dass die Leistungsfähigkeit des Unternehmens nicht mehr sichergestellt gewesen wäre. Aus diesem Grund hatte sich die Geschäftsführung entschieden, ein Schutzschirmverfahren anzustreben, heißt es in einer Mitteilung.

1927 gründete Fritz Klein am Fuß der Schneekoppe das Unternehmen. Die Produktpalette umfasst heute mehr als 120 Produkte: Von Leinöl und Saaten über Müsli bis hin zu Sortimenten für eine gluten- und laktosefreie Ernährung. Das Unternehmen mit 13 Mitarbeitern ist mit seinen Produkten inzwischen in über 35 Ländern vertreten, die Hauptmärkte sind Deutschland und Österreich.


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vg 11.08.2014