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Analyseverfahren soll Bio-Lebensmittel klar identizieren

Bio-Essen boomt – aber ist die viel Bio-Tomate auch wirklich eine? Ob Gemüse und Früchte tatsächlich auf biologische Weise erzeugt wurden, lässt sich mit Laboranalysen bislang nur unzureichend klären. Die verlässlichste Methode besteht derzeit darin, in Tomaten, Lauch oder Brokkoli die verschiedenen Formen (Isotope) von Stickstoff zu untersuchen.

"Eine eindeutige Zuordnung ist mit dieser Methode aber nicht immer möglich", sagt die Lebensmittelchemikerin Monika Hohmann, Doktorandin an der Universität Würzburg und am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Das liege unter anderem daran, dass in der Bio-Landwirtschaft bestimmte Düngungsverfahren möglich sind, bei denen die Stickstoffzusammensetzung sich in der Isotopen-Analyse nicht klar von Stickstoff aus konventionellen Düngemitteln abgrenzen lässt.

Magnetresonanz-Spektren als Alternative

Hohmann entwickelt darum eine andere Methode: Mit der sogenannten Magnetresonanz-Spektroskopie (NMR) erstellte sie eine Art Fingerabdruck der Tomateninhaltsstoffe. Nach der Auswertung zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen biologisch und konventionell erzeugten Tomaten der Sorten Mecano und Tastery. Das berichten Hohmann und ihre Dissertationsbetreuer Norbert Christoph, Helmut Wachter und Ulrike Holzgrabe im Journal of Agricultural and Food Chemistry.

Die Wissenschaftler kooperieren bei diesem Projekt mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (Veitshöchheim). Dort werden Tomaten im Gewächshaus unter genau definierten Bedingungen konventionell und biologisch angebaut. Regelmäßig werden Proben entnommen, püriert und zentrifugiert. Am Ende misst Hohmann davon ein so genanntes 1H NMR-Spektrum.

Weitere Tomatensorten mit einbeziehen

Bislang hatte die Doktorandin nur zwei Tomatensorten im Blick. Als nächstes will sie auch andere Sorten analysieren – denn es zeichnet sich ab, dass Unterschiede zwischen den Tomatensorten zu berücksichtigen sind. Auch die Frage, ob sich die Methode auch für anderes Obst und Gemüse eignet, soll geklärt werden. Die Wissenschaftler sehen ihre bisherigen Ergebnisse jedenfalls "als guten Ausgangspunkt für die Entwicklung einer verlässlichen Methode, mit der sich biologisch produzierte Tomaten und andere Lebensmittel künftig klar identifizieren lassen".


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vg 02.09.2014