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Technologieunternehmen zieht es an die Börse

Im zweiten Quartal 2014 hat das Börsengeschehen in der Technologiebranche weiter stark an Fahrt aufgenommen: Zwischen dem 1. April und 30. Juni 2014 gingen weltweit 43 Technologieunternehmen an die Börse. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und 17 mehr als im ersten Quartal 2014 (Q2 2013: 17 Deals/ Q1 2014: 26 Deals). Sie konnten Aktien im Wert von 12,3 Milliarden US-Dollar platzieren. Im ersten Quartal lag das Emissionsvolumen dagegen bei 6,8 Milliarden US-Dollar, im Vorjahreszeitraum lediglich bei 2,9 Milliarden US-Dollar. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Global Technology IPO Review“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die vierteljährlich erscheinende Analyse erfasst alle Börsengänge im Technologiesektor mit einem Emissionsvolumen von mindestens 40 Millionen US-Dollar.

Das zweite Quartal 2014 ist damit das zweitstärkste Quartal für Börsengänge in der Technologiebranche seit 2008. Lediglich zwischen April und Juni 2012 lag das Emissionsvolumen deutlich höher: Damals war Facebook an die Börse gegangen. „Das Umfeld für Börsengänge in der Technologiebranche ist günstig. Im ersten Halbjahr 2014 wagten bereits mehr Unternehmen den Schritt an die Börse und erzielten dabei höhere Erlöse als im gesamten Jahr 2013. Die IPO-Aktivitäten in der Branche könnten in diesem Jahr wieder das Vor-Krisen-Niveau erreichen“, prognostiziert Christoph Gruss, Partner im Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services bei PwC.

Den größten Anteil an den Börsenaktivitäten der Branche hatten Unternehmen, die Software und Internetdienstleistungen  anbieten: Knapp die Hälfte der IPOs (21 von 43) fanden in diesem Segment statt. „Dieser Trend wird anhalten, denn der Bereich Online wird seinen weltweiten Siegeszug fortsetzen. Gleichzeitig entwickelt sich der Technologiesektor immer weiter in Richtung Services, ein Beispiel ist der Erfolg von SaaS-Angeboten. Durch diese Entwicklungen wird die Nachfrage nach
nnovationen in der Internet- und Software-Branche noch steigen und Investoren werden weiter großes Interesse an Börsengängen auch jüngerer Unternehmen zeigen“, so die Einschätzung von Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.
 
In den vergangenen Monaten haben auch wieder deutlich mehr europäische Technologiefirmen den Schritt an die Börse gewagt: Mit acht IPOs zwischen April und Juni 2014 war es das stärkste Quartal aus europäischer Sicht seit der Finanzkrise. „Zudem gelang es dem Technologie-Sektor bereits im ersten Halbjahr 2014 mit Börsengängen an europäischen Börsen mehr Geld einzusammeln als in jedem vollen Jahr seit der Finanzkrise. Sowohl die gestiegene Attraktivität der europäischen Börsen als auch die erfolgreiche Börsenaktivität der Technologie-Unternehmen in Europa sind erfreuliche Entwicklungen für die Konkurrenzfähigkeit des europäischen Technologie-Sektors“, kommentiert Werner Ballhaus.

Wichtigster Handelsplatz für Börsengänge in der Technologiebranche bleiben jedoch die Vereinigten Staaten. 15 Technologiefirmen mit Sitz in den USA gingen im zweiten Quartal 2014 an die Börse. Gleichzeitig nehmen grenzüberschreitende IPOs zu. Etwa jeder dritte Börsengang (13 von 43) fand nicht im Heimatland des Börsenkandidaten statt.


Insbesondere chinesische Technologieunternehmen nutzen die Stärke des amerikanischen Kapitalmarkts für ihren Börsengang. Im

zweiten Quartal debütierten 14 Unternehmen mit Sitz in China. Allerdings fanden nur zwei dieser Börsengänge an den heimischen

Börsen statt. Neun der Firmen sind an US-Börsen gelistet, drei Unternehmen wählten Hongkong als Börsenplatz.

„Der chinesische Börsenmarkt ist seit Jahresbeginn zwar wieder offen und die Pipeline für Börsengänge gut gefüllt. China plant

jedoch, die Anzahl der Börsengänge im zweiten Halbjahr auf etwa 100 zu beschränken. Dadurch werden künftig wohl noch mehr

chinesische Firmen für ihren Börsengang auf den US-Kapitalmarkt ausweichen“, sagt Christoph Gruss abschließend.



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tor 03.09.2014