ANZEIGE

ANZEIGE

Arbeitsplatzbilanz innovativer Unternehmen beeindruckt

Innovationen in Form neuer Produkte und Dienstleistungen werden als der wichtigste Treibstoff für Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze betrachtet. Dabei wird oft vergessen, dass durch Innovationen auch Jobs verloren gehen können. Insgesamt ist die Arbeitsplatzbilanz innovativer Unternehmen allerdings eindeutig positiv. Im Auf- und Abschwung schaffen sie erheblich mehr neue Arbeitsplätze als Nicht-Innovatoren. Selbst in der Rezession gehen bei ihnen erheblich weniger Jobs verloren als bei anderen Unternehmen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des AIT Austrian Institute of Technology im Auftrag der Europäischen Kommission, die Firmendaten aus 26 EU-Ländern im Zeitraum zwischen 1998 und 2010 betrachtet hat.

Beschäftigungsgewinne durch neue Produkte

Innovative Firmen schaffen demnach mehr neue Arbeitsplätze, weil es ihnen gelingt, Beschäftigungsverluste bei alten Produkten durch Beschäftigungsgewinne durch neue Produkte auszugleichen. Die betrachteten Daten zeigen, dass dieser Ausgleich in der Rezession besonders wichtig ist: Innovative Firmen können in wirtschaftlichen Krisenzeiten Umsatzrückgänge und damit Beschäftigungsverluste wenigstens teilweise mit Umsätzen aus neuen Produkten ersetzen und so den Verlust von Arbeitsplätzen im Vergleich zu nicht-innovativen Firmen in Grenzen halten, heißt es in der Studie. Nicht-innovative Firmen dagegen müssten in einer solchen Situation deutlich stärker Beschäftigung abbauen, um über die Runden zu kommen. Die Effekte von Firmengründungen und Firmenschließungen sind hier noch nicht berücksichtigt.

Insgesamt wurde der Wettlauf zwischen Arbeitsplatzverlusten und -gewinnen aufgrund von Innovationen in der Vergangenheit meist zugunsten der Arbeitsplatzgewinne entschieden, so die Studie. Es ist allerdings nicht gewährleistet, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Neue Entwicklungen wie die Prozessautomatisierung und der Datenaustausch zwischen einzelnen Prozessschritten (Industrie 4.0) hätten möglicherweise das Potenzial, diesen Wettlauf in Zukunft zu Ungunsten der Beschäftigungsentwicklung zu entscheiden.

Die Studie 'Firm Growth, Innovation and the Business Cycle' wurde im Auftrag der Europäischen Kommission für den Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union 2014, Rahmenvertrag ENTR/2009/033 erstellt. Die Arbeit verwendete für die Analyse Daten des Community Innovation Surveys (CIS), einer Umfrage zu den Innovationsaktivitäten von Unternehmen in der Europäischen Union. Es wurden insgesamt mehr als 400.000 Firmenbeobachtungen aus 26 Ländern im Zeitraum 1998 bis 2010 verwendet.


zurück

vg 11.11.2014