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Weniger Ehrlichkeit, Respekt und Höflichkeit im Netz

Im Internet und in sozialen Netzwerken leiden nach Meinung deutscher Internetnutzer die menschlichen Werte. Dies ergibt eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Wissenschaftsjahres 2014. Nach Ansicht der Mehrheit der Befragten sind die Menschen im Netz weniger ehrlich (55 %), respektvoll (53 %) und höflich (52 %) als im persönlichen Umgang. Auch Werte wie Menschlichkeit (48 %) und Toleranz (44 %) werden nach Meinung vieler Befragter im Netz und in sozialen Netzwerken weniger beachtet als offline.

Das Internet kann aber auch zu mehr Einsatz für andere Menschen führen. Dies glauben vor allem unter 30-Jährige. So gab die Mehrheit (57 %) der jüngeren Befragten an, dass durch Online-Petitionen die Hilfsbereitschaft wächst, während die Gesamtheit der Befragten in diesem Punkt geteilter Meinung ist (43 Prozent stimmen zu, 41 Prozent sehen dies nicht so). Auch in punkto Partnerschaft und Freundschaft sehen die Jüngeren das Netz als Chance: 48 Prozent der unter 30-Jährigen sind der Meinung, dass digitale Medien es erleichtern, neue Freunde oder einen neuen Partner zu finden.

Kontakt zu engsten Freunden eher analog
 
Besondere Freundschaften pflegen die Deutschen oft noch offline. So gibt die Mehrheit der Befragten (62 %) an, dass sie mit ihren engsten Freunden eher selten oder so gut wie nie online kommunizieren. Bei den unter 30-Jährigen zeichnet sich jedoch bereits ein gegenläufiger Trend ab: Die Mehrheit (63 %) kommuniziert mit sehr guten Freunden bereits überwiegend oder fast ausschließlich digital.

Die vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführte repräsentative Umfrage stützt sich auf insgesamt 1.011 computergestützte Telefoninterviews mit deutschen Internetnutzern (ab 18 Jahren). Die Interviews wurden Ende November 2014 durchgeführt. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).


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vg 17.12.2014