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Angst vor Identitätsdiebstahl beeinflusst das Kaufverhalten

Wirtschaftswissenschaftler der Universität Jena haben nachgewiesen, dass sich die Angst vor Identitätsdiebstahl im Internet auf die Kauflaune der Konsumenten auswirkt. Die Forscher haben gemeinsam mit einem Kollegen der University of Western Ontario in Kanada untersucht, wie die Angst das Kaufverhalten im Internet beeinflusst. Sie haben dafür ein Befragungsinstrument entwickelt und dieses in einer Studie mit mehr als 1.100 Konsumenten in Deutschland getestet. Dabei handelt es sich um einen umfangreichen Online-Fragebogen, der die Angst der Konsumenten sowohl vor finanziellen Verlusten als auch vor Schäden der eigenen Reputation erfasst. Damit lassen sich laut den Wissenschaftlern nicht nur das Ausmaß der Angst von Identitätsdiebstahl im Internet ermitteln, sondern auch Einflussfaktoren darauf.

Kaufabsicht sinkt, wenn die Angst vor Datendiebstahl wächst

Wie die vorgelegte Studie zeigt, besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen Angst vor Identitätsdiebstahl und Kaufabsicht. "Selbst bei internetaffinen Konsumenten nimmt die Kaufabsicht signifikant ab, wenn die Angst vor Datendiebstahl wächst", sagt Patrick Hille, Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Walsh. Das könne unter Umständen zu direkten Umsatzeinbußen bei Unternehmen führen.

Unternehmen, die im Internet operieren, sollten daher nicht nur die neueste Sicherheitstechnik bei ihren Webseiten verwenden, so die Empfehlung der Jenaer Forscher. "Sie sollten die Kunden auch kommunikativ von der Sicherheit überzeugen und aktiv etwas gegen die Angst vor Datendiebstahl tun", so Hille. Beispielsweise könnten spezielle Vertrauenssiegel und umfangreiche Privatsphäreregeln auf Webseiten implementiert werden.

Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachmagazin Journal of Interactive Marketing vor: Hille P./Walsh G./Cleveland M.: Consumer Fear of Online Identity Theft: Scale Development and Validation, Journal of Interactive Marketing.


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vg 08.01.2015