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Firmengründer in Deutschland angesehener als in den USA

Jeder Zweite in Deutschland sagt, dass Gründer eines Unternehmens hierzulande in der Gesellschaft mehr Anerkennung als Angestellte genießen. Nur 13 Prozent sind gegenteiliger Meinung, 37 Prozent sehen beide Gruppen gleichauf oder sind unentschieden, so eine bundesweite Studie des Versicherungskonzern AXA. "Parallel wurde die Befragung in den USA ebenfalls repräsentativ durchgeführt - mit auch für uns überraschenden Vergleichsergebnissen", sagt Dr. Thomas Buberl, Vorstandsvorsitzender von AXA Deutschland. Demnach ist die gesellschaftliche Wertschätzung für Gründer in den USA auch hoch - jedoch insgesamt deutlich niedriger als in Deutschland.

Nur etwas mehr als jeder Dritte (38 Prozent) sieht in den USA eine höhere Anerkennung für Gründer als für Angestellte, 16 Prozent sehen Angestellte vorn, für 46 Prozent rangieren beide Gruppen gleichauf oder die Befragten sind unentschieden. Noch deutlicher ist der Ansehens-Vorsprung der Gründer im Deutschland-USA Vergleich bei Frauen. Hierzulande haben für 51 Prozent von ihnen Firmengründer mehr Ansehen in der Gesellschaft als Angestellte. US-Amerikanerinnen sehen dagegen nur zu einem Drittel (34%) Firmengründer in der Wertschätzung vorne.

Laut Studie trauen sich 44 Prozent der Erwachsenen in Deutschland zu, ein eigenes Unternehmen zu gründen. In den USA sind es mit 42 Prozent etwas weniger. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen aber, aus der statistisch die meisten Unternehmensgründer kommen, ist der Unterschied mit 47 Prozent zu 41 Prozent in den USA schon erheblich. "Viel Potenzial für vermehrte Unternehmensgründungen in Deutschland ist also da", resümiert Buberl. Auffällig ist auch, dass Frauen in Deutschland laut Studie weit mehr Gründermut zeigen als Amerikanerinnen (39 zu 32 Prozent), was insbesondere am vergleichsweise sehr hohen Ausbildungsniveau der Frauen in Deutschland liegen kann. Relativ ähnlich wird in beiden Ländern die Bedeutung von Innovationen gesehen, also die Entwicklung neuer Produkte, Technologien, Verfahren oder Dienstleistungen. Drei Viertel der Deutschen wie auch der Amerikaner halten dies für "äußerst oder sehr wichtig".

Als zentralen Bereich für mehr Innovationen definieren die Deutschen dabei den Sektor Gesundheit und Medizin mit einer Nennung von 80 Prozent. Erst deutlich dahinter liegen Umwelt (63 Prozent) sowie Bildung und Erziehung (57 Prozent).

Die Frage, wie einfach oder schwer eine Firmengründung ist, beurteilen die Menschen in Deutschland und den USA sehr unterschiedlich. Besonders ist hier wieder die Einschätzung der Jüngeren von Interesse. So halten hierzulande unter den 25- bis 44-Jährigen exakt zwei von drei Befragten "eine Unternehmensgründung für schwierig"  (66 Prozent). In den USA sind dies laut Studie erheblich weniger (57 Prozent).

Auf emotionaler Ebene unterscheiden sich Deutsche und Amerikaner schließlich am stärksten. So schreckt mehr als jeden zweite Erwachsenen in Deutschland eine "fehlende Absicherung als Unternehmensgründer" ab. Das sind drei Mal mehr als in den USA (17 Prozent). Auch die Furcht vor "zu großer Verantwortung" hemmt doppelt so viele Deutsche wie Amerikaner (20 zu 9 Prozent) und die "Angst zu scheitern" ist ebenfalls weit stärker ausgeprägt (54 zu 40 Prozent).

Um Innovationen in Deutschland zu fördern, wünscht sich laut Studie eine große Mehrheit von 81 Prozent der Deutschen die stärkere Zusammenarbeit zwischen bestehenden Firmen und jungen sowie neugegründeten Unternehmen. Besonders interessant ist auch hier die Haltung der Jüngeren: Auf die Frage, womit die etablierten Firmen neuen Unternehmen am besten helfen könnten, nennen die 25- bis 34-Jährigen "Kontakte und Netzwerke eröffnen" an erster Stelle. Erst danach folgen "Kapital geben" sowie "Sicherheiten / Absicherung geben". Eine große Mehrheit der Deutschen (82 Prozent) würde es schließlich auch begrüßen, wenn Unternehmensgründer insgesamt in Deutschland stärker gefördert werden, als dies bislang der Fall ist.


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tor 29.01.2015