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Verbraucherstimmung in Europa hellt sich etwas auf

Im vierten Quartal hellte sich die Stimmung bei den Verbrauchern wieder etwas auf. Die Indikatoren Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung sind zum Jahresende in fast allen betrachteten Ländern der Europäischen Union wieder gestiegen. Auch das Konsumklima für die EU28 gewann im letzten Quartal 1,3 Punkte und stand im Dezember bei 5,5 Zählern. Das sind Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa in 14 europäischen Staaten.

Gute Entwicklung zum Jahresanfang, dann wieder Verunsicherung

Das vergangene Jahr war demnach in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern der Europäischen Union sowie auf die Stimmung der Verbraucher zweigeteilt. Im ersten Halbjahr entwickelte sich die Wirtschaft in fast allen europäischen Ländern deutlich positiv. Die Verbraucher schöpften Hoffnung, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise in den nächsten Monaten endgültig überwunden werden könnte. Zwischen April und Juni verzeichneten die Indikatoren Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung fast überall Rekordwerte. Der Konsumklimaindex für die EU28 stand im Juni mit 9,1 Punkten auf dem höchsten Wert seit April 2008.

Doch im Sommer und Herbst stieg die Verunsicherung bei den Verbrauchern, aber auch in der Wirtschaft wieder an, so GfK. Gründe dafür waren laut den Forschern u.a. der Krieg in der Ukraine sowie der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie der Vormarsch der Terrorgruppe IS im Nahen und Mittleren Osten und die Ebola-Epidemie in Westafrika. Auch auf der wirtschaftlichen Seite verschlechterten sich die Rahmenbedingungen. In vielen Ländern wuchs das Bruttoinlandsprodukt längst nicht so deutlich wie prognostiziert. Hinzu kam die extrem niedrige Inflation.

Im vierten Quartal steigt Optimismus

Im vierten Quartal gewann jedoch der Optimismus in den meisten Ländern wieder die Oberhand, schreiben die Konsumforscher. Zwar sind viele Indikatoren nach wie vor im negativen Bereich, der Trend zeigt aber fast durchgängig nach oben.

Allerdings bleiben nach wie vor Risiken, die eine gute wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten verhindern können, so GfK. Nach den Neuwahlen in Griechenland bleibe vorerst abzuwarten, welchen Wirtschaftskurs die künftige Regierung einschlagen und ob sie sich an die Absprachen mit den anderen europäischen Ländern sowie der EU-Kommission halten werde.

Diese Entwicklung zeigt sich auch beim GfK Konsumklimaindex für die EU28. Im Juni erreichte er im Zuge der optimistischen Stimmung in allen Ländern der Europäischen Union mit 9,1 Punkten seinen höchsten Wert seit April 2008. Im September stürzte er auf 4,2 Zähler ab. Bis zum Jahresende erholte sich der Indikator wieder leicht. Im Dezember stand er bei 5,5 Punkten.

Deutschland: Konjunkturerwartung erholt sich zum Jahresende

Die Konjunkturerwartung der Deutschen schwankte im Jahr 2014 deutlich. Im ersten Halbjahr führte sie ihren seit Mitte 2012 anhaltenden Aufwärtstrend zunächst fort. Ihren Höchststand verzeichnete sie im Juni mit 46,2 Punkten. Allerdings brach der Indikator im August um rund 35 Punkte ein. Im November erreichte er mit 1,6 Punkten seinen niedrigsten Wert seit Juni 2013. Am Ende des Jahres sahen die Deutschen aber wieder positiver in die Zukunft. Sie erwarteten, dass die Wirtschaftsleistung in den kommenden Monaten erneut ansteigt. Der Indikator lag im Dezember bei 14,5 Punkten.

Die Einkommenserwartung zeigte im vergangenen Jahr ein ständiges Auf und Ab – allerdings auf hohem Niveau. Im Dezember 2013 stand der Indikator bei 39,5 Zählern, genau ein Jahr später bei 41,0. Den zwischenzeitlichen Höchstwert erreichte er im Juli mit 54,7 Punkten. Das war der höchste Wert seit 1991, als erstmals die Stimmung in Gesamtdeutschland erhoben wurde.

Fast ungebrochen zeigte sich die Anschaffungsneigung der Deutschen im Jahr 2014. Der Indikator lag im Dezember 2013 bei 46,1 Punkten. Im Verlauf des Jahres stieg er allerdings nur leicht auf 49,1 Zähler im Dezember 2014. Im März verzeichnete er mit 55,5 Punkten den höchsten Wert seit Dezember 2006. Die gute Kauflaune der Deutschen hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Wirtschaft im vergangenen Jahr mit 1,5 Prozent wuchs.

Die Ergebnisse zum GfK Konsumklima Europa stammen aus einer Konsumentenbefragung, die im Auftrag der EU-Kommission in allen Ländern der Europäischen Union durchgeführt wird. In den 28 Ländern werden monatlich etwa 40.000 Personen befragt. Grundlage der GfK-Indikatoren zum Konsumklima Europa sind monatlich vorgenommene Befragungen zur Stimmung der Konsumenten. Dabei geht es zum einen um die gesamtwirtschaftliche Situation der einzelnen Länder und zum anderen um die Lage der Haushalte selbst.


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vg 04.02.2015