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Arbeitskosten im Finanz- & Versicherungsbereich am höchsten

Im Jahr 2012 lagen die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde in der gesamten Wirtschaft (ohne Landwirtschaft und öffentliche Verwaltung) in der EU28 bei 24,20 Euro und im Euroraum (ER18) bei 29,30 Euro. Diese Durchschnitte verdecken jedoch deutliche Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten, in denen die Arbeitskosten zwischen 3,40 Euro in Bulgarien und 40,10 Euro in Dänemark lagen. Gegenüber dem Jahr 2008 sind die Arbeitskosten in Euro im Jahr 2012 in der EU28 um 10,9 Prozent (bzw. +2,6% pro Jahr) und im Euroraum um 11,8 Prozent (bzw. +2,8% pro Jahr) angestiegen.

Im Jahr 2012 waren sowohl in der EU28 als auch im Euroraum die Arbeitskosten pro Stunde im Bereich Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie am niedrigsten (14,40 Euro in der EU28 und 16,90 Euro im Euroraum) und im Bereich der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen am höchsten (41,20 Euro in der EU28 und 48,50 Euro im Euroraum).

Diese Daten stammen aus einer Veröffentlichung, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wird. Sie basieren auf den Ergebnissen der Arbeitskostenerhebung des Jahres 2012, eine Erhebung, die alle vier Jahre durchgeführt wird.

Höchste Arbeitskosten pro Stunde im Verarbeitenden Gewerbe in Belgien

Im Jahr 2012 wurden demnach die höchsten durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde in der gesamten Wirtschaft in Dänemark (40,1€), Belgien (38,0€), Schweden (37,3€), Frankreich (34,6€) und Luxemburg (34,1€) verzeichnet und die niedrigsten in Bulgarien (3,4€), Rumänien (4,1€), Litauen (5,9€) und Lettland (6,0€).

Ein sehr ähnliches Muster zeigte sich im Verarbeitenden Gewerbe: Hier fanden sich die höchsten durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde in Belgien (42,0€), Schweden (41,4€) und Dänemark (40,6€) und die niedrigsten in Bulgarien (2,8€), Rumänien (3,7€), Lettland und Litauen (je 5,5€). Im Jahr 2012 beliefen sich die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde im Verarbeitenden Gewerbe in der EU28 auf 24,70 Euro und im Euroraum auf 31,20 Euro.

Finanz- und Versicherungsbereich: Höchsten Arbeitskosten pro Stunde

In allen Mitgliedstaaten wurden die höchsten Arbeitskosten pro Stunde im Jahr 2012 im Bereich der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verzeichnet und die niedrigsten im Bereich des Gastgewerbes und der Gastronomie, so Eurostat. Im Finanz- und Versicherungsbereich lagen die Arbeitskosten pro Stunde in allen Mitgliedstaaten mindestens 50 Prozent über dem jeweiligen nationalen Durchschnitt, außer in Finnland (+34%), Irland (+43%), Kroatien (+45%) und Slowenien (+48%). Die Arbeitskosten pro Stunde im Finanz- und Versicherungsbereich waren in Portugal (+167%), Rumänien (+136%), Lettland (+113%), Ungarn (+110%) und Zypern (+106%) mindestens doppelt so hoch wie der jeweilige nationale Durchschnitt für die gesamte Wirtschaft.

Dagegen lagen die Arbeitskosten pro Stunde im Bereich des Gastgewerbes und der Gastronomie mindestens 25 Prozent unter dem jeweiligen nationalen Durchschnitt, außer in Kroatien (-18%) und Slowenien (-23%). Die größten Unterschiede im Vergleich zum nationalen Durchschnitt verzeichneten Irland (-49%), Zypern (-48%) und Deutschland (-47%).

Größte Anstiege der Arbeitskosten in Bulgarien, Polen und der Slowakei

Gegenüber dem Jahr 2008 sind die Arbeitskosten pro Stunde, ausgedrückt in der jeweiligen Landeswährung, in der gesamten Wirtschaft in allen EU-Mitgliedstaaten angestiegen, außer in Litauen, wo sie stabil blieben, so Eurostat.

Innerhalb des Euroraums wurden die größten Anstiege in der Slowakei (+21,4%), Finnland (+15,8%), Belgien (+15,7%), Österreich (+12,6%) und den Niederlanden (+10,3%) verzeichnet und die niedrigsten in Zypern (+0,4%) und Lettland (+0,5%), wo die Arbeitskosten pro Stunde nahezu stabil blieben.
Für die EU-Mitgliedstaaten außerhalb des Euroraums zeigten sich zwischen 2008 und 2012 die größten Anstiege der Arbeitskosten pro Stunde (ausgedrückt in Landeswährung) für die gesamte Wirtschaft in Bulgarien (+33,7%), Polen (+22,5%) und Rumänien (+19,3%) und die niedrigsten in Litauen (+0,0%) und im Vereinigten Königreich (+5,4%).

Höchster Beitrag der Löhne und Gehälter in Bulgarien

Arbeitskosten setzen sich zusammen aus Löhnen & Gehältern (welche 76% der gesamten Arbeitskosten im Jahr 2012 ausmachten) und Lohnnebenkosten (24%), wie bspw. Sozialbeiträge der Arbeitgeber. Der Beitrag der Löhne & Gehälter zum Anstieg der Arbeitskosten lag bei +8,2 Prozentpunkten in der EU28 und +9,1 Prozentpunkten im Euroraum.

Die Gehaltskomponente trug am meisten zur Veränderung der Arbeitskosten pro Stunde in Landeswährung in nahezu allen Mitgliedstaaten bei, schreiben die Statistiker. Die höchsten Beitrage von Löhnen & Gehältern zum Anstieg der Arbeitskosten pro Stunde im Zeitraum 2008 bis 2012 wurden in Bulgarien (+31,1 Prozentpunkte, Pp.) und Polen (+17,7 Pp.) verzeichnet, während die niedrigsten in Litauen (-0,1 Pp.), Zypern (-0,6 Pp.) und Lettland (+0,7 Pp.) registriert wurden.

Im Hinblick auf die Lohnnebenkosten, d.h. hauptsächlich von den Arbeitgebern gezahlte Sozialbeiträge, lag der Beitrag sowohl in der EU28 als auch im Euroraum bei +2,7 Prozentpunkten. Der Beitrag reichte von -2,7 Prozentpunkten in Ungarn, -1,0 Pp. in Malta und -0,2 Pp. in Lettland bis +4,8 Pp. in Polen, +4,9 Pp. in Belgien und +5,7 Pp. in der Slowakei.

Höchste Zahl der jährlich geleisteten Arbeitsstunden in Malta & Rumänien

Im Jahr 2012 arbeiteten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer in der EU28 im Durchschnitt 1.750 Stunden pro Jahr und im Euroraum 1.661 Stunden, so Eurostat. In den Mitgliedstaaten, für die Daten verfügbar sind, reichten die durchschnittlich jährlich geleisteten Arbeitsstunden von weniger als 1.600 Stunden in Belgien (1.462), Frankreich (1.555), Italien (1.565) und Dänemark (1.571) bis zu mehr als 1.800 Stunden in Rumänien (1.850) und Malta (1.961).

Jährlich geleistete Arbeitsstunden stiegen in sieben Mitgliedstaaten

Gegenüber dem Jahr 2008 sind laut Eurostat die durchschnittlichen Arbeitsstunden pro Jahr sowohl in der EU28 (-15 Stunden) als auch im Euroraum (-32 Stunden) leicht zurückgegangen. In den Mitgliedstaaten wurden die höchsten Rückgange der durchschnittlichen Anzahl der tatsächlich jährlich geleisteten Arbeitsstunden in Irland (-90 Stunden) und Belgien (-79 Std.) verzeichnet, während sie in Malta (+100 Std.), Zypern (+83 Std.), Estland (+27 Std.), Litauen (+15 Std.), der Tschechischen Republik (+14 Std.), den Niederlanden (+10 Std.) und in Schweden (+8 Std.) anstiegen.


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vg 15.12.2014