China löst USA bis 2018 als größter Einzelhandelsmarkt ab

Die Umsätze im asiatische Einzelhandel werden in den kommenden fünf Jahren um vier bis fünf Prozent pro Jahr zulegen und 2018 bei 10,3 Billionen US-Dollar liegen. Größter Wachstumstreiber in der Region ist China: Mit jährlichen Zuwächsen von rund acht Prozent verzeichnet der chinesische Einzelhandel das schnellste Wachstum in der Region. Bis 2018 wird das Land die USA als weltweit größten Retail-Markt ablösen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie '2015-2016 Outlook for the Retail and Consumer Products Sector in Asia', welche die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit Unterstützung der Economist Intelligence Unit erstellt hat.

„Der asiatische Einzelhandel ist vielversprechend. Die Einkommen steigen, die Mittelschicht wächst und die Menschen zieht es in Großstädte. Durch die zunehmende Urbanisierung entstehen immer mehr moderne Einkaufszentren und attraktive Flächen für den Einzelhandel“, kommentiert Gerd Bovensiepen, Leiter des PwC-Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter in Deutschland und Europa.

Online-Shopping und Mobile Payment in Asien weit verbreitet

Die asiatischen Verbraucher sind sehr aufgeschlossen gegenüber mobilen Technologien. Sie nutzen Online-Shopping, mobile Bezahlsysteme und soziale Medien intensiver als Verbraucher in westlichen Ländern. Bereits 2013 konnte China die USA als weltweit größten Markt für E-Commerce überholen. Die Online-Umsätze im Einzelhandel werden in der Asien-Pazifik-Region in den kommenden fünf Jahren insgesamt um 18,5 Prozent pro Jahr zunehmen und 2019 1,3 Billionen US-Dollar erreichen. Davon entfallen 79 Prozent auf China, den mit Abstand größten Markt in der Region. Insbesondere unter chinesischen Online-Käufern ist die Akzeptanz für mobile Bezahlsysteme hoch: Bis 2016 werden in China zwischen 20 und 30 Prozent aller Online-Transaktionen über Mobile Payment abgewickelt, so die Prognose der PwC-Experten.

Lokale Unternehmen dominieren den chinesischen Online-Handel

„Für ausländische Investoren ist jedoch ein gesundes Maß an Vorsicht geboten. 2014 ist die chinesische Wirtschaft nur noch um 7,5 Prozent gewachsen. Zweistellige Wachstumsraten gehören der Vergangenheit an“, dämpft Gerd Bovensiepen die Erwartungen.
Jenseits von China lockt Asien mit weiteren interessanten Investitionszielen: Indonesien entwickelt sich sehr positiv mit jährlichen Zuwachsraten von rund fünf Prozent bis 2018. Die Liberalisierung des Einzelhandels und hohe Wachstumsraten machen auch Vietnam zu einem attraktiven Investitionsziel. 2014 ist der Einzelhandelssektor dort um 9,5 Prozent gewachsen. Bis 2018 prognostizieren die PwC-Experten jährliche Zuwächse zwischen sechs und acht Prozent.