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Auslandsinvestitionen: Kostengründe werden wichtiger

Immer mehr deutsche Industrieunternehmen planen, im Ausland zu investieren: 2015 wollen 47 Prozent der Industriebetriebe dafür Kapital in die Hand nehmen - so viele wie nie zuvor. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

Gleichwohl lasse das Wachstum der Investitionsbudgets etwas nach, berichtete DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von den Ergebnissen der DIHK-Umfrage 'Auslandsinvestitionen in der Industrie, Frühjahr 2015' unter rund 2.500 Unternehmen. Dies sei "eine Reaktion auf die Vielzahl der internationalen Krisen, die viele deutsche Investoren im letzten Jahr kalt erwischt haben".

Die insgesamt vorsichtigeren Budgetpläne deckten eine abermals gestiegene Palette regionaler Zielmärkte ab, so Treier weiter. "Die deutsche Industrie – und hier zunehmend der Mittelstand – wappnet sich damit den Herausforderungen der Zukunft. Man rückt näher an Kunden in den Märkten heran, die höheres Wachstum versprechen, und verschafft sich Zugang zu Fachkräften und Rohstoffen."

Mehr Auslandsinvestitionen aus Kostengründen geplant

Besorgt zeigte sich der DIHK-Außenwirtschaftschef darüber, dass für 2015 erneut mehr Auslandsinvestitionen aus Kostengründen geplant sind. Geld zu sparen, sei mittlerweile für 23 Prozent der auslandsaktiven Unternehmen das Motiv ihres Engagements, 2014 galt das nur für 21 Prozent.

"Die Verlagerung aus Kostengründen bedeutet Investitionsverzicht und zumindest mittelfristig weniger Beschäftigung an heimischen Standorten", erläuterte Treier. "Die Unternehmen selbst sichern sich damit ihre Handlungsfähigkeit, wenn in Deutschland Energiepreise, Arbeits- und Bürokratiekosten zu hoch sind oder weiter steigen."

Bislang profitiere auch der Standort Deutschland von den Auslandinvestitionen, betonte er: "Der DIHK rechnet in diesem Jahr mit 40.000 zusätzlichen Industriearbeitsplätzen im Inland, die dadurch entstehen, dass das breite Auslandsengagement zu einem stärkeren Auftragseingang hierzulande führt."

EU bleibt wichtigste Zielregion vor China und Nordamerika

Wichtigste Zielregion deutscher Auslandsinvestitionen seien die EU-15-Länder, berichtete Treier: 47 Prozent der Betriebe (Mehrfachnennung möglich) entscheiden sich aktuell für Investitionen in dieser Region (2014: 46 %, 2013: 40 %). Der langjährige Spitzenreiter China könne um drei Prozentpunkte auf 45 Prozent zulegen und lande auf Rang zwei. Nordamerika habe mit sechs  Prozentpunkten den höchsten Zugewinn erzielt und etabliere mit 36 Prozent seinen dritten Rang.


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rh 04.05.2015