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US-Unternehmen weiten Investitionen in China zögernd aus

Mehr als 30 Prozent der in China ansässigen US-Konzerne wollen 2015 ihre Investitionen nicht verstärken. Das ist der höchste Wert seit der globalen Wirtschaftskrise 2009. Trotz der derzeitigen Zurückhaltung bleiben die meisten Unternehmen aber mittelfristig zuversichtlich. Das geht aus dem 'China Business Climate Survey Report' hervor, für den die Managementberatung Bain & Company gemeinsam mit AmCham China rund 500 Unternehmen befragt hat.

Laut Studie haben 2014 lediglich 60 Prozent der Befragten ihre Einnahmen gegenüber 2013 gesteigert, während die der restlichen Unternehmen auf Vorjahresniveau stagnierten oder sogar zurückgingen. Als nicht profitabel beschreiben 29 Prozent der US-Unternehmen ihr Engagement in der Volksrepublik. Ihre Investitionen in China vorerst nicht ausdehnen wollen 31 Prozent – einen derart hohen Wert hat es seit 2009 nicht gegeben. Begründet wird dies unter anderem mit den steigenden Arbeitskosten und der unklaren Regulierungslage.

"Viele Unternehmen warten zurzeit ab, was der Umbau der chinesischen Wirtschaft in der Praxis konkret bedeutet", erklärt Dr. Armin Schmiedeberg, Partner bei Bain & Company und Leiter der europäischen Praxisgruppe Industriegüter und -dienstleistungen. "Chinas Regierung braucht auf jeden Fall einen langen Atem, um aus der investitionsgetriebenen Exportwirtschaft eine Konsum- und Dienstleistungswirtschaft mit starker Binnennachfrage zu formen."

Durch bilaterales Abkommen dürfte Investitionsvolumen anwachsen


Dennoch bleiben viele US-Konzerne mittelfristig optimistisch, was Chinas Wirtschaftsentwicklung anbelangt. Für 60 Prozent der Befragten rangiert das Land weiterhin unter den Top 3 der weltweit wichtigsten Investitionsziele. Einige sehen einen erheblichen Mehrwert durch das geplante bilaterale Investitionsabkommen zwischen den USA und China. Rund zwei Drittel glauben, dass das Abkommen die Komplexität der Regulierungen in der Volksrepublik verringern würde. Zudem könnte es helfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Diese Zuversicht begründen die befragten Unternehmen nicht zuletzt mit der abnehmenden Korruption. Sie rangiert bei ihnen 2015 auf der Liste der drängendsten Herausforderungen in China nur noch auf Platz 13 – nach Platz 6 im vergangenen Jahr. Rund ein Drittel der US-Konzerne gab zudem an, über 50 Prozent der Umsätze in der Volksrepublik mit lokal entwickelten Produkten zu erzielen. Auch hat fast die Hälfte der Unternehmen in forschungsintensiven Branchen vor Ort Entwicklungszentren aufgebaut. Diese nutzen 39 Prozent, um von dort aus andere Schwellenländer zu bedienen.


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vg 10.06.2015