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Nur 6 % sind als Pioniere in der neuen Arbeitswelt erfolgreich

Megatrends wie Globalisierung und Digitalisierung sowie veränderte Wertvorstellungen der Mitarbeitenden drängen immer mehr Unternehmen in moderne Arbeitsformen. Zudem gelten so organisierte Arbeitgeber als attraktiv und erfolgreich. Dennoch wagte bisher erst ca. ein Viertel der knapp 100 für eine Trendstudie des Konstanzer Zentrums für Arbeitgeberattraktivität (zeag GmbH) in Kooperation mit der Universität St. Gallen untersuchten Unternehmen den Schritt in die neue Arbeitswelt. Und nur sechs Prozent von ihnen haben den Wandel erfolgreich vollzogen, 19 Prozent haben sich dabei die Finger verbrannt.

Moderne Arbeitsformen beeinflussen Wachstum positiv

Die Studie bestätigt den positiven Einfluss moderner Arbeitsformen mit demokratisch geführten Unternehmen, fluiden Strukturen, von Raum und Zeit gelöstem Arbeiten sowie selbstgeführten Teams auf die Unternehmensleistung, das Wachstum und den ROI.

Der Vergleich der Erfolgreichsten unter den modernen und unter den traditionellen Unternehmen (Höchstleister) zeigt indes ein differenzierteres Bild: Die erfolgreichen Pioniere sind auffallend innovativer, unternehmerischer und sie sind als Arbeitgeber deutlich attraktiver als die erfolgreichsten traditionellen Unternehmen. Diese wiederum haben die Nase weit vorn bei der Unternehmensleistung (+ 5 %) und dem ROI (+ 4 %). Unter dem Strich heißt dies, dass der Übergang in eine moderne Arbeitsform durchaus empfehlenswert ist, denn Innovationskraft und Arbeitgeberattraktivität sind vor dem Hintergrund der Globalisierung und der demographischen Entwicklung ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Nur wenige nutzen neue Arbeitsformen erfolgreich

Dennoch sind neue Arbeitsformen in deutschen Unternehmen bisher nur wenig verbreitet. Erst etwa ein Viertel der untersuchten Unternehmen ist bereits in der neuen Welt angekommen. Sie nutzen schon neue Arbeitsformen wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, virtuelle und fluide Teams, Homeoffice und Desk Sharing in nennenswertem Maße.

Allerdings sind nur sechs Prozent von ihnen sowohl auf wirtschaftlicher Ebene als auch als Arbeitgeber erfolgreich. Die übrigen 19 Prozent sind mit der Transformation sichtlich überfordert: Die Organisationen überhitzen und sind gekennzeichnet von internen Machtkämpfen und Mikropolitik sowie von Innovationsblockaden, schreiben die Autoren.

Vier Faktoren bestimmen den Erfolg

Die Wissenschaftler des Instituts für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen arbeiten in der Studie vier zentrale Erfolgsvoraussetzungen für einen gelungenen Übergang in die neue Arbeitswelt heraus: Führung mit Vision und Inspiration erhält in der neuen, von Dezentralisierung und Individualisierung geprägten Arbeitsform noch größere Bedeutung als bisher. Eine weitere Voraussetzung ist, dass Unternehmen eine Vertrauenskultur haben – geprägt von einer positiven Führungsbeziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden sowie einem ausgesprochenen Unterstützungsklima. Die Komplexität der neuen Arbeitswelten verlangt den Mitarbeitenden viel ab – sie müssen daher hohe soziale Fähigkeiten haben, mit Stress umgehen können und sich stark mit dem Unternehmen identifizieren – Selbstkompetenz nennen die Wissenschaftler diesen Erfolgsfaktor. Und zu guter Letzt müssen die Organisationen höchst flexible Strukturen mit einer starken Dezentralisierung und wenig Formalisierungen aufbauen und diese mit Leben füllen.

Diese vier Faktoren können durchaus auch in traditionellen Unternehmen positive Effekte haben, ihnen kommt jedoch in der neuen Arbeitswelt eine besondere Bedeutung zu. Unternehmen auf dem Weg in die neue Arbeitswelt sollten diese Erfolgsvoraussetzungen als Startbedingungen betrachten, bevor sie eine neue Arbeitsform einführen – so das Fazit dieser Untersuchung.

"Es ist fatal, ein Unternehmen auf Teufel komm raus auf neue Arbeitsformen umzustellen und auf die positive Wirkung zu hoffen. Sicherlich gelten Unternehmen, die moderne Arbeitsformen bieten, als hoch attraktiv für Bewerber. Allerdings wird es eine Bauchlandung, wenn die Unternehmen überhitzen und sich korrosive Kräfte ausbilden. Sehr schnell werden die echten Leistungsträger das Unternehmen verlassen. Die Innovationskraft bleibt auf der Strecke und der wirtschaftliche Erfolg aus", warnt Silke Masurat, Geschäftsführerin des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität.

Im Auftrag des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität (Zeag GmbH) wertete das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen die Befragungsergebnisse von 19.884 Führungskräften und Mitarbeitern aus 92 Unternehmen aus. Die Unternehmen haben im Rahmen des Arbeitgeber-Bechmarkings TOP JOB ihre Arbeitgeberattraktivität analysieren lassen. Die Studie finden Sie hier.


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vg 23.06.2016