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Terror, Extremismus und Flüchtlingskrise bereiten Sorgen

Terroranschläge und gewaltbereite Extremisten, harte Auseinandersetzungen über die Flüchtlingskrise und die Einwanderungspolitik: Die aktuellen politischen Themen treiben die Sorgen der Deutschen auf Spitzenwerte - so das Ergebnis der repräsentativen R+V-Studie 'Die Ängste der Deutschen 2016'.

"Nie zuvor im Laufe unserer Umfragen sind die Ängste innerhalb eines Jahres so drastisch in die Höhe geschnellt wie 2016", so Brigitte Römstedt, Leiterin des Infocenters der R+V Versicherung. "Die Attentate der Terror-Miliz IS in Europa schüren die Angst vor terroristischen Anschlägen massiv. Sie steigt um 21 Prozentpunkte und erreicht damit ihren bisherigen Höchstwert - und erstmals Platz 1 unseres Ängste-Rankings." Nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York 2001 hat sich die Furcht vor terroristischen Attentaten im Durchschnitt nahezu verdoppelt. 2016 ist sie mit 73 Prozent so hoch wie nie zuvor.

Angst vor Extremismus und vor Konflikten durch Zuwanderung

Extrem angewachsen sind auch die Ängste vor politischem Extremismus und vor Spannungen durch weiteren Zuzug von Ausländern. Interessant ist hier auch ein Blick auf den Langzeitvergleich: Politischer Extremismus, der vor einem Jahr etwa die Hälfte der Bevölkerung beunruhigte, schreckt jetzt über zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) - Platz 2 des diesjährigen Ängste-Rankings. Höher als je zuvor ist auch die Befürchtung, dass es durch weitere Zuwanderung zu Spannungen zwischen Deutschen und hier lebenden Ausländern kommen könnte. Nach einem Zuwachs um 18 Prozentpunkte klettert diese Angst mit 67 Prozent von Platz 4 auf Platz 3 der Skala.

Spitzenwerte durch sprunghaften Anstieg bei fast allen Sorgen

Zum 25. Mal hat das R+V-Infocenter rund 2.400 Bürger nach ihren größten politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Sorgen befragt. Der Angstindex - der Durchschnitt der langjährig abgefragten Sorgen - steigt sprunghaft um zehn Prozentpunkte und erreicht mit 49 Prozent ein enorm hohes Niveau. Das resultiert aus dem ungewöhnlich hohen Anstieg einzelner Sorgen: Ganze zwölf der insgesamt 20 abgefragten Ängste überspringen zum Teil deutlich die 50-Prozent-Marke. Im vergangenen Jahr ängstigten nur vier Themen mehr als die Hälfte der Befragten.

Professor Dr. Manfred G. Schmidt, Politologe an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und Berater des R+V-Infocenters, registriert "erdrutschartige Verschiebungen" im Ranking: "Die Sorgen um Geld, Gesundheit und Umwelt - in früheren Jahren noch Top-Themen - sind nicht verschwunden. Aber jetzt werden sie von schwerwiegenden Gefährdungen wie Terror, Extremismus oder EU-Schuldenkrise überlagert."

2016 kommt ein weiterer Angstfaktor hinzu, so Professor Schmidt: "Die große Mehrheit der Deutschen ängstigt der Kontrollverlust des Staates in der Flüchtlingskrise und die Überforderung der Politiker - ein katastrophales Urteil für die politische Klasse." Konkret: Zwei Drittel der Bundesbürger befürchten, dass die große Zahl der Flüchtlinge die Deutschen und ihre Behörden überfordert (66 Prozent) und dass die Politiker ihren Aufgaben nicht gewachsen sind (65 Prozent).

Angst vor Kosten der Euro-Schuldenkrise stagniert auf hohem Niveau

Erhebliche Sorgen bereitet den Deutschen 2016 erneut die Angst ums Geld. Allerdings hat sich die Ursache in Laufe der Studie verschoben. "Nach der Einführung der Euro-Währung war die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten jahrelang der Angstmacher Nummer 1 und stand insgesamt elf Mal an der Spitze des Ängste-Rankings, zuletzt 2010", sagt Römstedt. Seit sechs Jahren sind die Kosten der Euro-Schuldenkrise in den Vordergrund gerückt. 2016 befürchten 65 Prozent (2015: 64 Prozent) der Befragten, dass die Euro-Schuldenkrise teuer für den deutschen Steuerzahler wird.


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vg 13.07.2016