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Deutschland 2015 mit Höchststand bei der Zuwanderung

2015 war die Zuwanderung nach Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) so hoch wie nie zuvor. Demnach sind im vergangenen Jahr insgesamt 2.137.000 Personen nach Deutschland zugezogen. Das waren 672.000 Zuzüge mehr als im Jahr 2014 (+46 %). Insgesamt 998.000 Personen zogen im Jahr 2015 aus Deutschland fort, 83.000 mehr als im Vorjahr (+9 %). Damit ergibt sich mit einem Wanderungsüberschuss von rund 1,14 Millionen Personen ein Höchststand der Zu- und Fortzöge seit Bestehen der Bundesrepublik.

Der Anstieg der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2015 ist auf die stärkere Zuwanderung ausländischer Personen zurückzuführen: Von den rund 2,14 Millionen Zuwandernden hatten knapp über zwei Millionen einen ausländischen Pass, das waren 674.000 (+50 %) mehr als im Jahr 2014.

Die meisten Zuwanderer kommen aus der EU

Rund 45 Prozent der Zugewanderten waren Personen mit der Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaats der Europäischen Union (EU), 13 Prozent besaßen Staatsangehörigkeiten aus anderen europäischen Ländern, 30 Prozent hatten die Staatsangehörigkeit eines asiatischen Staates und fünf Prozent die Staatsangehörigkeit eines afrikanischen Staates.

Beim Wanderungsüberschuss untergliedert nach der Staatsangehörigkeit ergibt sich ein etwas anderes Bild: Den größten Anteil hatten hier mit 47 Prozent Bürger asiatischer Staaten. Für EU-Bürger ergab sich ein Anteil von 27 Prozent, für Bürger aus anderen europäischen Ländern ein Anteil von elf Prozent sowie für Personen eines afrikanischen Staates ein Anteil von sieben Prozent. Die Unterschiede zwischen Zuwanderung und Wanderungsüberschuss entstehen dadurch, dass der hohen Zahl von Zuzügen aus der EU wie in den vergangenen Jahren eine ebenfalls hohe Zahl von Fortzügen gegenüber steht, so die Statistiker.

Der Wanderungsüberschuss Asiens stieg vor allem für Personen mit Staatsangehörigkeit aus Syrien (von 66.000 auf 298.000), Afghanistan (von 11.000 auf 80.000), Irak (von 4.000 auf 60.000) und Pakistan (von 7.000 auf 20.000). Aus Europa gab es eine Zunahme vor allem für Personen mit Staatsangehörigkeit aus Albanien (von 12.000 auf 47.000) sowie in der EU aus Rumänien (von 80.000 auf 92.000), Kroatien (von 25.000 auf 40.000) und Bulgarien (von 35.000 auf 40.000). Zeitgleich ging der Wanderungsüberschuss für Personen mit Staatsangehörigkeit aus Serbien von 15.000 auf 7.000 zurück.

Die meisten ausländischen Zuwanderer in Nordrhein-Westfalen

Alle Bundesländer hatten eine positive Wanderungsbilanz mit dem Ausland. Allerdings entfielen knapp drei Viertel der Zuwanderung ausländischer Personen auf insgesamt nur fünf Bundesländer: Der Wanderungsüberschuss war besonders hoch in Nordrhein-Westfalen (277.000 Personen), Baden-Württemberg (173.000 Personen), Bayern (169.000 Personen), Niedersachsen (115.000 Personen) sowie Hessen (95.000 Personen).



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rh 14.07.2016