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EU: Erwerbstätigenquote erstmals seit Finanzkrise gestiegen

Im Jahr 2014 stieg die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren in der Europäischen Union (EU) zum ersten Mal seit der Finanzkrise, erreichte jedoch mit 69,2 Prozent noch nicht ihren Höchststand von 2008 (70,3 %). Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Männer, bei denen die Erwerbstätigenquote 2014 gegenüber 2013 zunahm, jedoch mit 75 Prozent noch unter dem Niveau von 2008 lag. Die Erwerbstätigenquote der Frauen ist hingegen seit 2010 kontinuierlich gestiegen und übertraf 2014 mit 63,5 Prozent den Spitzenwert von 62,8 Prozent aus dem Jahr 2008. Ähnlich wie bei den Frauen ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen in der EU in den vergangenn Jahren stetig gestiegen, und zwar von 38,4 Prozent im Jahr 2002 auf 51,8 Prozent im Jahr 2014.

Diese Informationen stammen aus einem Artikel, der von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht wurde und auf den Ergebnissen der Europäischen Arbeitskräfteerhebung für das Jahr 2014 basiert.

U.a. Deutschland hat Europa 2020-Gesamtbeschäftigungsziel erreicht

In der Strategie Europa 2020 wurde als Ziel festgelegt, in der EU bis 2020 bei den 20- bis 64-Jährigen eine Erwerbstätigenquote von insgesamt mindestens 75 Prozent zu erreichen. Erwerbstätigenquoten über 75 Prozent wurden für Schweden (80,0%), Deutschland (77,7%), das Vereinigte Königreich (76,2%), die Niederlande (76,1%) und Dänemark (75,9%) gemeldet.

Erwerbstätigenquoten unter 60 Prozent wurden hingegen in Griechenland (53,3%), Kroatien (59,2%), Spanien und Italien (jeweils 59,9%) verzeichnet. Vier Mitgliedstaaten - Deutschland, Kroatien, Malta und Schweden - haben 2014 bei diesem Indikator ihre nationalen Zielwerte für 2020 bereits erreicht oder übertroffen. Im Vergleich zu 2013 stieg die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen im Jahr 2014 in fast allen Mitgliedstaaten, am stärksten jedoch in Ungarn, Portugal, Kroatien und Litauen.
 
Beschäftigungsgefälle in Finnland am geringsten

Die Erwerbstätigenquoten von Männern und Frauen wiesen 2014 in vielen Mitgliedstaaten nach wie vor erhebliche Unterschiede auf, so Eurostat. Am geringsten waren diese noch bei den Männern und Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren in Finnland (mit 72,1% bei den Frauen gegenüber 74,0% bei den Männern bzw. -1,9 Prozentpunkten, Pp.), gefolgt von Litauen (-2,5 Pp.), Lettland und Schweden (jeweils -4,6 Pp.). Am anderen Ende der Skala rangierte Malta, (mit 51,9 Prozent bei den Frauen gegenüber 80,3 Prozent bei den Männern bzw. -28,4 Pp.). Große Diskrepanzen wurden auch für Italien (-19,4 Pp.), Griechenland (-18,3 Pp.), die Tschechische Republik (-17,5 Pp.) und Rumänien
(-16,7 Pp.) gemeldet.

Auf EU-Ebene lag der Unterschied zwischen der Erwerbstätigenquote bei den Frauen (63,5%) im Alter von 20 bis 64 Jahren und den Männern (75,0%) derselben Altersgruppe 2014 bei -11,5 Prozentpunkten gegenüber -17,3 Prozentpunkten im Jahr 2002.

Stetiger Anstieg der Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen

Seit 2002 ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen in der EU stetig gestiegen und erreichte im Jahr 2014 die Marke von 51,8 Prozent gegenüber 38,4 Prozent im Jahr 2002, so Eurostat. Das Wachstum war bei den Frauen ausgeprägter (von 29,1% im Jahr 2002 auf 45,2% in Jahr 2014) als bei den Männern (von 48,2% 2002 auf 58,9% 2014). Infolgedessen verringerte sich der Unterschied zwischen den Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern im Alter von 55 bis 64 Jahren in der EU von 19,1 Prozentpunkten im Jahr 2002 auf 13,7 Prozentpunkte im Jahr 2014.

Schweden: Fast drei von vier Personen zw. 55 bis 64 Jahren mit Job

Im Jahr 2014 war in zwölf Mitgliedstaaten mindestens die Hälfte der Bevölkerung im Alter von 55 bis 64 Jahren erwerbstätig. Die höchste Erwerbstätigenquote für diese Altersgruppe wurde laut Eurostat in Schweden (74,0%) registriert, danach folgten Deutschland (65,6%), Estland (64,0%), Dänemark (63,2%), das Vereinigte Königreich (61,0%) und die Niederlande (60,8%). Die niedrigsten Erwerbstätigenquoten meldeten hingegen Griechenland (34,0%), Slowenien (35,4%), Kroatien (36,3%) und Malta (37,7%).

Im Vergleich zu 2013 stieg die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen im Jahr 2014 in allen Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Griechenland, Kroatien und Zypern.


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vg 07.05.2015