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Studie: Big Data verändert das Personalwesen nachhaltig

Big Data wird das Personalwesen in den kommenden Jahren gravierend verändern. In mehr als jedem dritten Unternehmen (36 %) haben sich die Verantwortlichen bereits mit dem Einsatz entsprechender Lösungen im Personalmanagement beschäftigt. In jedem elften Unternehmen (9 %) werden diese Technologien bereits eingesetzt.

Dabei werden Erkenntnisse aus der Auswertung großer, häufig unstrukturierter Datenmengen, bislang vor allem für die Verbesserung der internen Kommunikation sowie für das Employer Branding eingesetzt. Das Potenzial von Big Data für weitere Kernaufgaben des Personalwesens ist dagegen noch weitgehend ungenutzt. Dies liegt unter anderem daran, dass viele der verfügbaren Daten – vor allem aus unternehmensexternen Quellen – nur selten in die Big Data-Analysen einbezogen werden. Zudem mangelt es an qualifizierten Mitarbeitern für einen umfassenderen Big-Data-Einsatz.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Business-Netzwerks LinkedIn und der Bitkom Research GmbH. Befragt wurden 408 Personalverantwortliche, davon etwa zwei Drittel HR-Manager, ein Drittel Geschäftsführer in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern. Durchgeführt wurde die Befragung von der Aris Umfrageforschung GmbH im Februar und März 2015.

Hohes Potenzial für die Personalplanung

Laut der Studie versprechen sich drei Viertel der Personaler von Big-Data-Analysen bessere Entscheidungsgrundlagen vor allem für Kernaufgaben wie die Personaleinsatzplanung oder das Personalcontrolling. Die Mitarbeitergewinnung im Inland (70 %) und Ausland (57 %) werden ebenfalls als wichtige Einsatzbereiche gesehen. Unternehmen, die bereits mit Big Data arbeiten oder den Einsatz konkret planen, verfolgen damit aber andere Ziele: Die Verbesserung der internen Kommunikation (54 %) oder des Employer Brandings (48 %) stehen für sie im Vordergrund.

Große Unternehmen gehen voran

Weitere Ergebnisse: Größere Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sind Vorreiter, dort setzen mehr als ein Viertel (30 % in Unternehmen mit 500 bis 1.999 Mitarbeiter, 26 Prozent in Unternehmen ab 2.000 Mitarbeiter) Big Data-Anwendungen ein. Bei den kleineren Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern beträgt der Anteil 15 Prozent.

Deutsche HR-Verantwortliche, die sich laut eigenen Angaben "sehr gut" oder "mittelmäßig" mit Big Data auskennen (26 %), haben sich zum Großteil (81 %) selbst eingearbeitet. In Unternehmen ab 500 Mitarbeiter sind die Personalprofis deutlich fitter, was Big Data betrifft – hier kennen sich mehr als 50 Prozent "sehr gut" oder "mittelmäßig" aus. In Großunternehmen ab 2.000 Mitarbeiter sind es sogar sechs von zehn (61 %). Von ihnen musste sich nur etwas mehr als die Hälfte (55 %) komplett selbst einarbeiten.

Externe Daten werden zu wenig genutzt

Big Data beginnt bei internen Daten, beispielsweise zur Entlohnung oder zu Weiterbildungen. Diese werden bereits bei 78 Prozent der Befragten gesammelt und IT-basiert analysiert. Externe Daten wie Arbeitsmarktdaten oder öffentliche Informationen aus sozialen Netzwerken bleiben meistens noch außen vor – nur 16 Prozent nutzen solche Angaben.

Datenschutz ist die größte Hürde

Jedes zweite Unternehmen (52 %) gibt an, dass bislang Big Data-Lösungen wegen datenschutzrechtlicher Bestimmungen oder Sicherheitsbedenken nicht eingesetzt werden. Auch der noch zu geringe Wissensstand der Fachkräfte über Analysemöglichkeiten (46 %) bremst Unternehmen. Die Kosten sind für rund ein Drittel (32 %) ein Problem. Allerdings sehen 17 Prozent der Unternehmen ab 500 Mitarbeitern eigentlich keine Hürde für den Einsatz von Big Data.


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rh 18.05.2015